Digital Total
Daseinsvorsorge wird digital
Es tut sich was. Alle hoffen auf einen attraktiven Sommer und die Zeit danach mit weniger Belastungen und Einschränkungen durch Corona. Schon jetzt zeigt das Jahr 2021 einen tiefen Einschnitt in die Arbeitswelt und damit auch in die Entwicklung der Städte und Gemeinden. Neue Arbeitsorte und Arbeitsformen haben sich etabliert. Nun kommt es allerdings darauf an, selbst aktiv zu werden, Veränderungen weiter zuzulassen und das Neue, soweit es sinnvoll ist und Nutzen bringt, auf Dauer auch umzusetzen. Daseinsvorsorge ist nun auch digital!
Erneuerung nach der Corona-Krise
Post Corona ist Zeit der Erneuerung. Das fängt im Lokalen an. Wenn feste Arbeitsorte obsolet werden, hat dies massive Auswirkungen auf die Infrastruktur. Vieles ist noch im Umbruch und muss sich erst noch bewähren. Home-Office zeigt auf der einen Seite die neuen Möglichkeiten der Arbeitsplatzgestaltung und auf der anderen Seite die damit verbundenen Belastungen durch mangelnden Platz in Wohnungen und das Fehlen technischer Einrichtungen auf. Wohnungen sind keine Arbeitsorte per se.
Das Wort Co-Working macht in vielen Städten und Gemeinden die Runde. Land auf Land ab entstehen solche Einrichtungen als dritte Arbeitsorte. Längst sind aber auch die Ansprüche daran gewachsen. Es geht nicht nur um einen dritten Arbeitsort zwischen Firma oder Verwaltung und zu Hause, sondern um neue Formen kollaborativer Zusammenarbeit und weiterer Services wie Bildung, Gesundheitsdienstleistungen, Vereinsaktivitäten und Kurse jeglicher Art.
Von Co-Working zu Co-Living
Aus Co-Working wird Co-Living bis hin zu dem Bedürfnis nach einem entschleunigten Leben durch Zusammenführung von Arbeit und Wohnen. Immer mehr Work-Community-Center entstehen als Mulitfunktionsorte. Stadt und Land sind gleichermaßen in Bewegung. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Nach einem erfolgreichen Start im Jahre 2019 in Wittenberge gibt es jetzt im Schloss Blumenfeld in der Stadt Tengen am Bodensee einen weiteren Summer of Pioneers.
Es ist ein Projekt der Stadt auf Initiative von Frederik Fischer. 20 Personen aus der Digital – und Kreativbranche beziehen von Mitte Juni bis Jahresende das historische Schloss. Die Pioniere auf Zeit engagieren sich neben ihrer Kreativarbeit in Projekten vor Ort. Ziel ist es, die Aktivitäten in der Einrichtung mit Anliegen in der Stadt Tengen und Umgebung zu verbinden. Nicht zuletzt dient das der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. Gemeinwohl 4.0 ist jenseits der Digitalisierung von Verwaltung ein zentraler Schlüssel zur Entwicklung von Kommunen. Die digitale Daseinsvorsorge wird somit zu einem wichtigen Baustein unseres Lebens.