Geschäftsstelle
Kleinstadtakademie geht nach Wittenberge
Inzwischen ist die Entscheidung gefallen, in welcher Stadt sich die Geschäftsstelle der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands ansiedeln wird: Wittenberge an der Elbe habe mit dem Konzept die Jury überzeugt, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Beworben haben sich 44 Städte aus allen Teilen der Republik. Die künftige Kleinstadtakademie soll den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer der Kommunen fördern und die Kleinstädte in Deutschland vernetzen. Das Ziel: eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Damit will das Bundesministerium für Stadtentwicklung die Entwicklung in den Kleinstädten fördern. Dazu gehören Beratungsangebote für kleinere Städte und Gemeinden.
Kleinstadtakademie: Bewerber um die Geschäftsstelle
Der bundesweite Wettbewerb zur Ansiedlung der Kleinstadtakademie war am 5. Mai 2023 gestartet. Rund 2.100 Kleinstädte in Deutschland waren bis 30. Juni 2023 aufgerufen, sich um den Standort der Kleinstadtakademie zu bewerben. Die Gewinnerstadt ist das brandenburgische Wittenberge an der Elbe. Bürgermeister Oliver Hermann zeigte sich erfreut über diese Chance. "Die Etablierung einer Kleinstadtakademie bietet ein großes Potenzial, strukturschwache und ländliche Räume zu stärken." Die Kleinstadtakademie soll im historischen Bahnhofsgebäude in Wittenberge direkt am ICE-Halt einen Platz finden, kündigte Martin Hahn, Bauamtsleiter in Wittenberge an.
Stadtentwicklungsministerin gibt Entscheidung bekannt
Unter den 44 Bewerbern waren neben Wittenberge auch Herzberg/Elster, Schlüchtern und Münnerstadt sowie Zwönitz in die engere Wahl gekommen. Die Bundesbauministerin lobte das von Wittenberge vorgelegte Konzept bei der Bekanntgabe der Gewinnerstadt für die Kleinakademie bei der Pressekonferenz in Berlin, gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte-und Gemeindebundes, André Berghegger, und dem Präsidenten des kommunalen Spitzenverbandes, Uwe Brandl. "Die Kleinstadtakademie soll den kleineren Städten eine gemeinsame Stimme, mehr Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft sowie Gelegenheit zur Kooperation und zum Erfahrungsaustausch geben", so die Bundesbauministerin. Für die Einrichtung der Geschäftsstelle der Kleinstadtakademie stünden in diesem Jahr bis zu 2 Millionen Euro bereit, für das kommende Jahr 2025 seien weitere 2 Millionen Euro vorgesehen.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, André Berghegger, betonte: "Die Politik in Deutschland konzentriert sich häufig stark auf die Ballungszentren. Die Bedarfe und Probleme der Kleinstädte lassen sich aber nicht mit einer bloßen Adaption von Großstadtrezepten lösen." Präsident Uwe Brandl verwies darauf, dass zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands in ländlichen Räumen leben, davon ein Drittel in Kleinstädte. Wichtig sei es, dass die Kleinstädte auch Akzente für ihr Umland setzen, so Brandl. Zu den aktuellen Herausforderungen zählten der Klimaschutz, der demografische Wandel, Fachkräftemangel und die Digitalisierung. Die Kleinstadtakademie wolle Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Warum fiel die Wahl der Jury auf Wittenberge?
- Wittenberge ist bereits gut vernetzt und arbeitet schon heute mit anderen Städten zusammen.
- Wittenberge ist verkehrlich gut angebunden, liegt an der ICE-Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg.
- Wittenberge überzeugte mit dem Konzept für die Geschäftsstelle und bietet Veranstaltungsmöglichkeiten sowie Unterkünfte.
- Wittenberge hat eine gute Internetverbindung.
- Wittenberges Verwaltung zeigt sich sehr engagiert.
- Wittenberge verfügt über viele Erfahrungen im Strukturwandel und konnte den Bevölkerungsrückgang stoppen.
Kleinstadtakademie: Städte bringen sich in Pilotphase ein
Seit 2019 bereits lief die Pilotphase für die Kleinstadtakademie. Dabei brachte sich neben vielen anderen Kommunen auch die Stadt Wittenberge in Brandenburg mit ein. In der Stadt an der Elbe fand auch das erste Präsenztreffen statt. Als eine von fünf Städten war Wittenberge beim Thema „digitale Arbeitswelten“ dabei. Mölln, Dipoldiswalde, Oestrich Winkel und Dießen am Ammersee beteiligten sich innerhalb des Projekts „StadtLabor“. Bisherige Erfahrungen zeigen laut Teilnehmer: Neben dem Netzwerken ist auch eine fachliche Begleitung wichtig für den Erfolg der zukünftigen Kleinstadtakademie.
Weitere Informationen zur geplanten Kleinstadtakademie finden Sie hier.
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