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  3. Erfolgsgeschichten: So gelingt die Energiewende
Dorf Tengen und Windräder im Hintergrund
Das Dorf Feldheim ist seit Jahren energieautark.
© Energiequelle GmbH

Klimaschutz

Erfolgsgeschichten: So gelingt die Energiewende

von Annette Lübbers
Reporterin
18. Dezember 2022
Wie in drei Kommunen in Baden-Württemberg, NRW und Brandenburg schon jetzt deutlich mehr Strom aus regenerativen Quellen produziert wird als verbraucht. Wir stellen Ihnen die Erfolgsgeschichten vor!

In der knapp 5.000 Einwohner zählenden Stadt Tengen in Baden-Württemberg ist der Anteil der erneuerbaren Energien "organisch gewachsen". So sieht das Bürgermeister Marian Schreier. "Dafür hat es bei uns nicht einmal einen besonderen Beschluss gebraucht. Wir haben uns auch nicht lange mit großen Strategieplanungen aufgehalten, sondern sind sofort in die Praxis eingestiegen", sagt er. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In Tengen wurde im Juni  2022 der erste Solarpark in Betrieb genommen. Die Kapazitäten: 4 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Ein Windpark erzeugt bereits seit 2017 pro Jahr etwa 20 Millionen Kilowattstunden Strom. Dazu kommen zwei Biogasanlagen und der kontinuierliche Ausbau der Photovoltaik. Tengen speist damit ein Vielfaches an Strom ins Netz, als es selbst verbraucht.

Bürgerentscheid für Windpark

Ein Erfolgsgeheimnis der kleinen Kommune liegt darin, dass der Stadtrat und Bürgermeister Marian Schreier ein großes Problem von vornherein vermeiden konnten: Bürgerproteste, die vielerorts programmiert sind, wenn es um den Ausbau der Windkraft geht. Bürgermeister Marian Schreier unterstreicht: "Wir haben unseren Standpunkt als Kommune sehr klar kommuniziert und direkt im Anschluss daran Informationsveranstaltungen und Runde Tische eingesetzt." Nach vielen - auch kontroversen - Diskussionen stand schon nach wenigen Monaten ein Bürgerentscheid: Zwei Drittel der Bevölkerung haben den Windpark unterstützt. Wohl auch deshalb, weil sowohl private Land- und Forstbesitzer als auch regionale Unternehmen an den Projekten beteiligt sind. „Das spart viel Zeit und schafft Akzeptanz, weil die Wertschöpfung der Anlagen bei uns verbleibt", so der Bürgermeister. Sein Rat an andere Kommunen: Zügig umgesetzte Projekte sorgen zügig für überzeugende Ergebnisse. "Meiner Beobachtung nach wird bei uns zu lange und zu umfangreich geplant. Das macht speziell für kleinere Kommunen weniger Sinn als für große Metropolen."   

Ein einziger Rotmilan- Horst hat das Genehmigungsverfahren für einen Windpark enorm verzögert.“

Marian Schreier, Bürgermeister von Tengen

Artenschutz verzögert Genehmigungsverfahren

 Für den Tengener Bürgermeister ist klar: "In diesem Land wäre so viel mehr so viel schneller möglich, wenn sich unsere langwierigen Genehmigungsverfahren endlich ändern würden." Ein Beispiel hat er auch gleich parat: In Tengen habe ein einziger Rotmilan-Horst das Genehmigungsverfahren für Windpark Nummer eins enorm verzögert: "Natürlich ist der Artenschutz auch uns ein wichtiges Anliegen. Aber wir brauchen nicht den Schutz eines einzigen Lebewesens, sondern den Schutz der Population in Gänze. Hätten wir ein paar Wochen später kartographiert, dann hätte der Rotmilan seinen Horst vielleicht schon verlegt." Ähnliches gelte für die Vorschriften im Bereich Photovoltaik: "Wir mussten zum Beispiel für eine Anlage auf einer Kuppe, die am Tag vielleicht von 100 Fahrzeugen passiert wird, ein eigenes Blendgutachten in Auftrag geben“, erzählt er.  „An dieser Stelle hätte es auch ein Hinweisschild getan.“ In Deutschland gebe es für solche speziellen Verfahren einfach zu wenig Gutachter. Die Folge: „Verzögerungen ohne Ende. Das darf nicht so bleiben, wenn die Energiewende gelingen soll."  

Gruppenbild
Bürgermeister Marian Schreier (2. von links) und Grundstückseigentümer Gerhard Weber (3.v.l) beim Gruppenbild am Tag der Betriebnahme des Solarparks Berghof in Tengen.

Feldheim seit 2010 stromautark

Das brandenburgische 130-Seelen-Dorf Feldheim zwischen Berlin und Leipzig ist bereits seit 2010 stromautark – und die Bürgerschaft profitiert. Durch die nun weggefallene EEG-Umlage liegt der Preis bei starken 12 Cent je Kilowattstunde Strom und bei 7,5 Cent für Wärme. Im bundesdeutschen Durchschnitt, Stand Oktober 2022, sind es  51,58 Cent/kWh.  Für den enormen Preisunterschied sorgen in Feldheim Biogasanlagen und vor allem Windkraft. Bürgermeister Michael Knape stellt klar: „Wir wollten in Feldheim alles: ein eigenes Stromnetz, Breitband, Nahwärme. Das bestehende Stromnetz durften wir nicht nutzen – und haben kurzerhand ein eigenes Stadtwerk gegründet, mit einem eigenen Strom- und Wärmenetz.“ 

Der Clou: Die Bürgerinnen und Bürger sind bis auf wenige Ausnahme alle mit im Boot – als Kunden und Unternehmer gleichermaßen. „Natürlich gab es keinen Einstiegszwang, aber allen war klar: Wer später einsteigt, für den wird es teurer. Wir waren am Start schon 40 Prozent billiger als die überregionalen Anbieter.“ Auch im kleinen Feldheim ruhen die Verantwortlichen sich auf dem Erreichten nicht aus. Der derzeit in Planung befindliche zweite Windpark - mit einer Kapazität von 30 Millionen Kilowattstunden – soll die Bilanz noch zusätzlich verbessern.

Unbürokratische Genehmigungsverfahren gefordert

Dass die Energiewende gelingen kann, davon ist der Bürgermeister von Feldheim überzeugt. Was bei ihm in der brandenburgischen Provinz möglich sei, sei auch in Großstädten machbar. „Deutschland könnte ein einziges energieautarkes Dorf werden – wenn das denn gewünscht ist.“ Aber auch Knape sagt: „Schnelle und unbürokratische Genehmigungsverfahren sind dafür unabdingbar. Bis bei uns etwas genehmigt wird, ist die Technik schon wieder überholt. Wir denken noch viel zu sehr mit Scheuklappen und formulieren windelweiche Gesetzestexte. Da stimmt das gesamte System nicht mehr. Wir müssen Versorgung und Verteilung ganz neu denken. Stichwort: eine dezentrale Zentralität.“ Im Norden Wind erzeugen und mittels Trassen in Bayern verteilen? Das sei, sagt er, Unsinn.  „Wenn wir es schaffen, sowohl die Versorgung als auch die Verteilung neu zu denken, dann kann die Energiewende gelingen.“

Metelen: Zweiter Windpark geplant

Toppzahlen kann auch das kleine Metelen vermelden. Die 6.500-Seelen-Gemeinde im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen leitet bis zu 430 Prozent mehr Strom ins Netz, als es selbst verbraucht. Allerdings hat dieser große Überschuss auch damit zu tun, dass es hier nur wenige energieintensive Unternehmen gibt. Die Kommune erzeugt Strom durch Biomasse, Photovoltaik und Windenergie, also komplett regenerativ und das schon seit vielen Jahren. Es gibt Gründe, warum sie so weit vorne liegt: Bürgermeister Gregor Krabbe sagt: „Als finanzschwache Gemeinde sind wir darauf angewiesen, immer neue Wege zu finden, um den Umsatz im Ort zu stärken. Besonders wichtig: Wir fördern das Engagement von Bürgern und Unternehmen, so dass möglichst die Lust auf zukunftsorientierte Ideen geweckt wird. Das Thema Chancen der Nutzung erneuerbarer Energien passt da hervorragend.“

Bürgermeister Metelen Gregor Krabbe

Speicherlösungen müssen mehr in den Blick genommen werden.“

Gregor Krabbe, Bürgermeister von Metelen

Auch in Metelen ist ein zweiter Windpark in Planung. Weitreichende Proteste werden auch hier nicht erwartet. Trotzdem betont Bürgermeister Krabbe, die Bedenken und Sorgen Einzelner würden ernst genommen und seriös bewertet. Er unterstreicht: „Ohne unsere aktive Bürgerschaft stünden wir heute nicht so gut da. Vor 30 Jahren gab es bereits ein - im Verhältnis zu heute-   kleines, aber dennoch innovatives Windenergieprojekt. Damit wurde schon früh Interesse geweckt, Know -how aufgebaut und Pionierarbeit auch in Sachen Akzeptanz in der Bevölkerung geleistet. Was fordert er politisch? „Speicherlösungen müssen mehr in den Blick genommen werden. „Geringere Transportverluste in den Leitungen sprechen für die Annäherung von Erzeugungs- und Versorgungspunkten“, sagt Krabbe.

Die Regionalisierung ermögliche, sagt er, im besten Falle mehr Mitsprache in den Entscheidungen und mehr Wertschöpfung in der Region. Außerdem könnten so die Lasten der Energieerzeugung, aber auch deren Vorteile, gerechter verteilt werden. Sein Appell an die große Politik: „Ich würde mir wünschen, dass besondere Leistungen unserer Bürgerschaft sich auch in der staatlichen Gemeindefinanzierung niederschlagen.“ Schließlich sei Klimaschutz durch mehr erneuerbare Energien eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht nur die des ländlichen Raumes.  

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Fotocredits: Gregor Krabbe: Privat
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