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  2. Mobilität
  3. Die Zukunft der Öffentlichen ist autonom
C02-neutral und autonom: Das ist die Zukunft des ÖPNV
CO2-neutral, autonom, kosteneffizient: So könnte die Zukunft des ÖPNV aussehen.
© 123rf

Neue Mobilität

Die Zukunft der Öffentlichen ist autonom

von Annette Lübbers
Reporterin
9. Mai 2025
Wenn Fahrgastaufkommen und Bedarfsanalysen stimmen, sollen sich autonome Systeme im ÖPNV auf jeden Fall rechnen. Woran Kommunen jetzt für einen zukunftsfähigen ÖPNV arbeiten sollten. Ein Handbuch!

Die derzeit erwartbaren Chancen eines autonomen Verkehrssystems sind vielfältig: Das Einsparpotential ist hoch, ganz besonders im Bereich Personalaufwand. Mit der Marktreife der mittelfristig angebotenen Fahrzeuge soll laut Expertenmeinung im Linienverkehr bis zu 40 Prozent Kosten pro Kilometer eingespart werden können. Je nach Infrastruktur einer Kommune sollen sich auch die Investitionen in das bestehende System in Grenzen halten lassen. Wenn Fahrgastaufkommen und Bedarfsanalysen stimmen, sollen sich autonome Systeme im ÖPNV auf jeden Fall rechnen. Neue Fahrgäste könnten in einem flexiblen System ebenfalls erschlossen werden. Elektrifizierung, optimierte Fahrleistungen, vorausschauendes Fahren und weniger individuell benutzte PKWs sollten auch im Umweltbereich positive Wirkungen zeigen. Die Straßen und Stellplatzflächen könnten ebenfalls reduziert und neue Gebiete mit dem ÖPNV vernetzt werden.   

Autonomer ÖPNV: Es braucht eine verlässliche digitale Infrastruktur

Derzeit wird zwischen fünf möglichen Stufen eines solchen Systems unterschieden: assistierte Systeme, teilautomatisierte, bedingt automatisierte, hoch automatisierte und voll automatisierte Systeme, die alle eigenen Standards unterliegen. Es braucht je nach Standard eine Sensortechnologie, Hochleistungsprozessoren, eine intelligente Datenverarbeitung sowie die Vernetzung von Fahrzeugen. Im Fokus: Sicherheit, Resilienz und Effizienz im Straßenverkehr. Je höher die Automatisierung und die angestrebte Effizienz, desto höher die Ansprüche an den Stand der Digitalisierung.

Was Kommunen in diesem Bereich jetzt tun sollten

Kommunen, die jetzt in die Konzeption eines zukunftsfähigen ÖPNV einsteigen, sollten sich an das folgende Procedere halten: 

  • Arbeits-, Informations- und Beteiligungsstrukturen einrichten,
  • Planungsgruppen einrichten,
  • Fachliche Kompetenzen für den Planungs- und Umsetzungsprozess bündeln,
  • methodische Fähigkeiten und Kenntnisse einbinden und 
  • von Anfang an interdisziplinär zusammenarbeiten, 
  • externe Expertise anfordern, wo notwendig,
  • ein Kommunikations- und Beteiligungskonzept entwickeln,
  • eine Bedarfs- und Mobilitätsanalyse erstellen,
  • Ziele und mögliche Stakeholdergruppen ermitteln,
  • ein Zukunftsbild von neuer Mobilität entwickeln und möglichst alle Interessengruppen einbinden.

Autonom, effizient, kostengünstig und verlässlich: ÖPNV 4.0

Interesse an Details, Herangehensweisen, Richtlinien und Checklisten für Ihre Planungen? Ein Handbuch dazu gibt es seit Jahresbeginn hier: 

Was geschieht anderswo im Bereich ÖPNV?

Einige Regionen fungieren schon heute als Modellregionen. Erfahrungen aus den folgenden Projekten könnten Kommunen deutschlandweit voranbringen:

  • Schleswig-Holstein: Kreisübergreifende Angebotsoffensive zum Ausbau und zur Schaffung eines metropolitanen Stadt-Land-Taktes: "Mithilfe der Schaffung neuer (Express-)Buslinien, der Einführung automatisierter Bus-Shuttles im Linienverkehr sowie dem Ausbau eines On-Demand-Dienstes soll das ÖPNV-Angebot vor Ort signifikant ausgeweitet werden. Ebenso sind die Verlängerung der Betriebszeiten sowie Taktverdichtungen geplant."  

  • Hamburg: Auf dem Weg zum Hamburg-Takt:  "Im Zentrum des Modellprojekts steht die Verknüpfung von Mobilitätsangeboten über die Mobilitätsplattform „switch“. Zur Tiefenintegration vorhandener Mobilitätsdienste wird die Mobilitätsplattform um ein Ticketing-Tool für Partnerdienste erweitert. Zudem wird die App technisch so weiterentwickelt, dass Nutzerinnen und Nutzer ihre Abonnements verschiedener Verkehrsdienstleister an einer Stelle sammeln und vorweisen können. Darüber hinaus wird ein Mobilitätsbudget für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschaffen und eine Prepaid-Karte zur bargeldlosen Bezahlung des ÖPNV eingeführt."

  • Niedersachsen: Mobilität und Fläche clever vernetzt im Wendland: "Das Modellprojekt beabsichtigt eine Stärkung des ÖPNV-Angebots im ländlichen Raum, die durch die Anbindung aller Orte mit über 500 Einwohnern mittels Neustrukturierung und Ausweitung des Haupt- und Nebennetzes sowie 20 Mobilitätsstationen im Landkreis erreicht werden soll. Die Mobilitätsstationen sollen das Angebot mit Fahrrad-, Fahrdienst- und Carsharing-Angeboten verknüpfen sowie Infrastrukturen für E- und automatisierte (Waren-)Verkehre bereitstellen."

Weitere Details zu diesen und weiteren Modellprojekten aus anderen Bundesländern finden Sie hier.

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Fotocredits: 123rf
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