Mobilität neu erfasst - über Mobilfunkdaten

Mobilität: So bewegt sich Deutschland

Wann fahren in Ihrer Stadt welche Autos in welche Richtung? Was heißt das für Kommunen und Landkreise in Sachen Verkehrsplanung? Eine spannende Webseite macht es auch Kommunen ziemlich einfach, ihre Planungen aktuell anzupassen.

Ob in der Stadt oder auf dem Land - Autofahrer kennen das: Morgens in der Rush-Hour sind es fast immer dieselben Straßen, die verstopft sind. Nicht selten sind schlecht geschaltete Ampeln schuld, meist aber sind einfach zeitgleich zu viele Autos in die gleiche Richtung unterwegs. Natürlich kennen auch die Gemeinden die "Stau-Fallen" gut, um aber effektiv nach Lösungen zu suchen, brauchen sie meist genauere Daten - genaue Uhrzeiten, exakte Verkehrszahlen und so weiter. Analoge Messungen auf Straßen sind häufig teuer, aufwendig und kaum umsetzbar. Abhilfe könnte auch ein neues Internet-Portal schaffen, das für Kommunen in der Mobilitätsfrage ganz neue Antworten liefern kann.

So bewegt sich Deutschland zeigt Daten zur Mobilität nach Postleitzahlen

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat mit der Studie „Potenzialanalyse von Mobilfunkdaten in der Verkehrsplanung“ in Stuttgart nachgewiesen, dass anonymisierte Mobilfunkdaten eine wertvolle neue Datenbasis für den Mobilitätssektor liefern.

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Und das geht so: Ein Telefonanbieter sammelt bundesweit anonymisiert Mobilfunkdaten und zeigt diese in einer Grafik an. Konkret ist zu sehen, wann sich wie viele Fahrzeuge zu welcher Uhrzeit in welche Richtung bewegen. Der Anbieter spricht von einer durchlaufenden Erhebung des Gesamtverkehrs und das Stunden - und postleitzahlengenau mit kompletten Quelle-Ziel Matrizen. Dabei sind die Daten auch bis zu ein Jahr rückwirkend verfügbar. Datenbasis sind immerhin 48 Millionen Mobilfunkanschlüsse in Deutschland. Mehr als 5 Milliarden Datenpunkte pro Tag werden dabei zunächst anonymisiert und dann in Bewegungsströme übersetzt.

KOMMUNAL-Test zeigt Validität der Mobilitäts- Daten

Ein - wenn auch nicht repräsentativer Test - von KOMMUNAL ergab am Beispiel einer Kommune zumindest interessante Daten. In der Tat ließ sich für uns an dieser Testkommune (kleinere Gemeinde, knapp 8000 Einwohner) gut ablesen, wie die Bewegungsprofile aussehen. Abgeglichen mit der Realität konnte unsere Redaktion die erhobenen Daten bestätigen. Im Testbeispiel war der Verkehr am frühen Montagmorgen zwischen sieben und acht Uhr besonders stark. Wir haben daraufhin den Montagmorgen mit einem Dienstagmorgen verglichen und kamen zu den gleichen Schwankungen, wie der digitale Bericht.

Projekt zur Mobilität wird vom Ministerium finanziell unterstützt

Das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur verspricht sich von der Datenerhebung ebenfalls einiges. Es unterstützt das Projekt finanziell. In der Eigenwerbung des Projekts heißt es wörtlich:   "Ziel des Projektes  ist eine effektive Fahrgastlenkung vor und während einer Fahrt zur besseren Nutzung vorhandener Kapazitäten und Ressourcen im öffentlichen Verkehr. (Der Mobilfunkanbieter) trägt dazu wichtige Erkenntnisse aus der Analyse anonymisierter Mobilfunkdaten bei." Hier kommen Sie zur Webseite - einfach Postleitzahl oder Gemeinde eingeben und testen...