Klimaschutzmanager werden in immer mehr Kommunen aktiv - doch welchen Nutzen haben sie?
Klimaschutzmanager werden in immer mehr Kommunen aktiv - doch welchen Nutzen haben sie?

neues Berufsbild

Was bringt ein Klimaschutzmanager für die Kommune?

Seit wenigen Tagen gilt für Klimaschutzmanager und weitere Maßnahmen zum Klimaschutz eine neue Kommunalrichtline. Im Wesentlichen sind einige Fördermöglichkeiten erhöht und ergänzt worden. Wie zeigen Ihnen am Beispiel des immer beliebter werdenden Berufsbildes des Klimaschutzmanagers auf, welche Möglichkeiten Ihnen das als Kommune bietet und welche real messbaren Vorteile es hat.

Ein Klimaschutzmanager ist im Grunde nichts anderes als ein Werbebotschafter für umweltfreundliches Verhalten. Entsprechend gibt es auch kein festgelegtes Berufsbild oder eine Eignungsvoraussetzung. Die meisten Klimaschutzmanager der Kommunen haben entweder einen naturwissenschaftlichen Hintergrund oder kommen aus dem Bereich der PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Beides kann durchaus Sinn machen. Denn das Berufsbild des Klimaschutzmanagers hat viel mit Informationsveranstaltungen und Beratung zu tun. Mit Wissen allein kommt der Klimaschutzmanager also nicht weit. Die Stelle ist je nach Qualifikation in den Kommunen meistens in den Entgeltgruppen zwischen 10 und 13 eingruppiert (ca. 45.000-70.000 Euro Bruttogehalt je nach Entgeltgruppe und Stufe). 

Wer beschäftigt einen Klimaschutzmanager?

Schätzungsweise gibt es in Deutschland aktuell rund 1300 Stellen in den 11.000 Kommunen, die mit einem Klimaschutzmanager oder einer Managerin besetzt sind. Vom Bund gefördert werden aktuell 744 Kommunen. Es gibt aber auch Kommunen mit zwei Stelleninhabern sowie einige Städte und Gemeinden, die keine Förderung für ihre Stelle beantragt haben. Die exakte Zahl ist somit also nicht bekannt. 

Auch hier gilt wieder: Es gibt Kommunen, die waren bisher "zu arm für eine Förderung", konnten den Eigenanteil nicht bezahlen, etwa weil sie im Haushaltssicherungskonzept sind. Denn die Aufgaben eines Klimaschutzmanagers sind freiwillige Aufgaben. 

Die Förderung ist finanziell befristet auf meist fünf Jahre. In der Regel wird die Stelle in den ersten drei Jahren mit 65 Prozent der Lohnkosten gefördert, danach mit 40 Prozent. Es gibt aber Ausnahmen für strukturschwache Kommunen. Hier kann eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Personalkosten beantragt werden. In diesem Fall sind diverse Unterlagen beizubringen, die das Bundesministerium in einer Kommunalrichtline festgelegt hat. Die komplette Kommunalrichtlinie haben wir HIER für Sie im Original verlinkt

Was genau bringt ein Klimaschutzmanager?

An dieser Frage scheiden sich noch die Geister. Denn der Erfolg ist - zumindest was die Auswirkungen auf den Klimaschutz angeht - nicht messbar. In erster Linie kümmert sich der Klimaschutzmanager um die Beratung von Bürgern und die Beratung der Kommune selbst, organisiert Informationsveranstaltungen und versucht, in Kommune und Bevölkerung ein Umdenken zu befördern. Nur ist dies eben nicht messbar. Anders sieht es in einem anderen Bereich der Tätigkeit aus. Klimamanager haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie einen besonderen Fokus auf die zahlreichen und oft verwirrenden Förderprogramme haben. Gerade im Bereich Klimaschutz gibt es besonders viele solcher Programme. Viele Kommunen berichten, dass es Ihnen dank ihrer Klimamanager gelungen ist, zahlreichen neue Fördergelder erfolgreich zu beantragen. 

Klimaschutz betrifft auch die Kommunen selbst 

Das Bremer Energie Institut hat den energetischen Sanierungsbedarf und den Neubaubedarf von Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur untersucht. Es zeigt sich, dass Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Jugendzentren und Kindertagesstätten ein großes Potenzial (insgesamt: 38,8 Prozent) zur energetischen Optimierung stellen. Das liegt unter anderem daran, dass 70 bis 80 Prozent dieser Gebäude vor dem Jahr 1977 errichtet wurden.

Eine weitere umfangreiche Gruppe stellen die Gebäude für Bereitschafts- und Rettungsdienste (13,1 Prozent) und Verwaltungsgebäude wie Landratsämter und Rathäuser (9,3 Prozent) dar. Verwaltungsgebäude weisen einen noch höheren Altersschnitt auf. Hier sind 41 Prozent vor 1945 und weitere 41 Prozent vor 1975 erbaut worden. 

Kommunen können durch eine Senkung der Energiekosten nicht nur die Betriebskosten reduzieren, sondern auch in vielen Fällen aus den eingesparten Kosten die Sanierungsmaßnahme finanzieren. Nicht zuletzt übernimmt die Kommune damit auch eine Vorbildfunktion für ihre Bürger.