Umweltzone in Städten komplett unnütz
Umweltzone bringt sogar mehr Umweltbelastungen
Eine wissenschaftliche Analyse des Fraunhofer-Instituts stellt nun den Sinn der Umweltzonen nicht nur in Frage, sondern widerlegt ihn komplett. Die Forscher zeigen anhand ihrer Ergebnisse, dass Umweltzonen keinen nachweisbaren Beitrag zur Verminderung der Feinstaubwerte bringen. Damit nicht genug: Die derzeit gültige Plakettenregelung der Umweltzonen führt nach Angaben der Forscher bei Stickstoffdioxid sogar zu einem höheren Ausstoß. Der Grund ist ebenso einfach wie logisch: Moderne Fahrzeuge stoßen zwar weniger Feinstaub, aber mehr Stickstoffdioxid aus als ältere mit roter Plakette. Zufahrtsbeschränkungen bewirken daher ein Mehr an Stickstoffdioxid in den Umweltzonen. Laut den Forschern handelt es sich um ein Plus von etwa 2 Prozent in den Umweltzonen.
Forscher und Kommunen fordern Ausstieg aus der Umweltzone
Der Experte des Instituts, Dr. Matthias Klingner rät der Politik dringend, nicht länger "ein falsches Instrument für die richtigen Ziele" einzusetzen. Die Verantwortlichen täten gut daran, endlich die wissenschaftlichen Ergebnisse anzuerkennen. "Umweltzonen bewirken keine Verbesserung der Luftsituation", so Klingner. Aus seiner Sicht muss oberstes Ziel eine weitere Verbesserung des Verkehrsflusses sein. "Bei flüssigem Verkehr ist der Stickstoffdioxidausstoß um 30 bis 55 Prozent geringer als bei Stopp and Go", so der Experte.

Auch die Vertreter der Kommunen in Deutschland fordern ein Umdenken. Der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte gegenüber KOMMUNAL: "Die Umweltzone war weitgehend bürokratischer Aktionismus. Wer mehr Umweltschutz in den Städten will, muss den öffentlichen Personenahverkehr – sprich Bus und Bahn - und die Radwegenetze weiter ausbauen und in Umgehungsstraßen investieren". Zudem sei die Investition in die Förderung eine nachhaltigen Elektromobilität mit Schwerpunkt beim Lieferverkehr wirkungsvoller als Umweltzonen oder quasi Verkehrsverbote für bestimmte Fahrzeuge.