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Die Pokémon Go-App ist großer Augmented Reality-Trend. © Alexander Nedorez/123rf

Pokémon: Herausforderung für Kommunen

von Rebecca Piron
Stellvertretende Chefredakteurin | KOMMUNAL
3. August 2016
Der Pokémon-Hype hält Deutschlands Städte und Gemeinden in Atem. Wegen der Monsterjagd müssen Straßen und Brücken gesperrt werden, Stadtverwaltungen sind alarmiert. Ein Beispiel aus dem Rheinland.

Seit mittlerweile drei Wochen ist die wilde Jagd auf Pokémon eröffnet. Kaum einen Monat auf dem Markt wurde die Smartphone-App "Pokémon Go" bereits über 75 Millionen mal heruntergeladen. Auf der ganzen Welt laufen Menschen jeden Alters - vermehrt natürlich Kinder und Jugendliche - durch die Straßen, um Pokémon zu fangen, Pokébälle zu sammeln und Pokéeier auszubrüten. Auch deutsche Kommunen sind von den Auswirkungen betroffen.

Pokémon Go-Spieler drängen sich auf und um Girardet-Brücke. © Jonas Rau

In Düsseldorf hat das Phänomen nun zu einigem Verwaltungsaufwand geführt. Die Girardet-Brücke, die über den beschaulichen Stadtgraben an der berühmten Einkaufsstraße Königsallee führt, beherbergt nämlich vier der begehrten Pokéstops, an denen Pokébälle gesammelt werden können und an denen scheue Pokémon mit größerer Wahrscheinlichkeit auftauchen. Das Fadenkreuz dieser Stops wird nun täglich von Pokémon-Spielern belagert. Laut dem Verkehrsdezernat der Stadt fanden sich bis zu 250 Spieler gleichzeitig auf der etwa 50 Meter langen Brücke ein. Während der Sperrungen werden es nun noch deutlich mehr.

Bei Pokémon-Alarm wird die Girardet-Brücke gesperrt

"Wir mussten die Brücke für den Autoverkehr sperren", erklärt Volker Paulat, Sprecher der Stadt Düsseldorf. "Anders war die Sicherheit für Fußgänger auf der Brücke nicht mehr zu gewährleisten." Seit letzter Woche Donnerstag, 28. Juli, wird die Brücke immer dann zeitweise gesperrt, wenn das Fußgängeraufkommen zu hoch wird. Zudem wurden mobile Toilettenkabinen und zusätzliche Müllbehälter aufgestellt, damit die Umgegend sauber gehalten werden kann.

Der Pokémon-Hype trifft besonders Jugendliche, die mit Pikachu und Glurak aufgewachsen sind. © tktktk/123rf

Die Stadt geht davon aus, dass der große Andrang über die Sommerferien zu erklären ist. "Die meisten Spieler, die wir hier auf der Brücke sehen, sind sicherlich noch Schulkinder", urteilt Paulat. Eine Beruhigung erwartet die Stadt daher mit dem Beginn des neuen Schuljahres (in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch, 24. August). Die Sperrung führe zwar zu Umwegen für Autofahrer, aber "während der Schulferien bedeutet das keine große Beeinträchtigung." Auch den Aufwand für die Stadt beurteilt Paulat als nicht hoch. Mobile Absperrzäune werden je nach Andrang geöffnet oder geschlossen. Auch bei Marketing-Aktionen speziell zugeschnitten auf Pokémon-Spieler ist Düsseldorf ganz vorne dabei. Wie in der letzten Woche schon in München, bietet die Rheinbahn in Düsseldorf in dieser Woche eine langsame Stadtrundfahrt mit Oldie-Bahn zum Fangen von Pokémon an. Eine interessante Idee, um das Image der Verkehrsbetriebe aufzubessern.

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