KOMMUNAL-EXKLUSIV
Das sind Deutschlands beliebteste Urlaubsorte
Vor Corona boomte der Tourismus aufgrund der guten Wirtschaftslage. Dann kam der Einbruch, Urlaub war kaum mehr möglich, Hotels und Gaststätten mussten schließen. Viele für immer. Doch trotz des Kriegs in der Ukraine und der Wirtschaftsflaute hat sich der Tourismus erholt. Die Menschen wollen Urlaube nachholen, seien es verlängerte Wochenenden oder Tagestrips. Davon profitieren allen voran Nord- und Ostsee, aber auch die Berge und Mittelgebirge. Doch welche Städte und Gemeinden sind es genau, die vom Tourismus besonders gut leben können? Wir haben gemeinsam mit dem Standortanalysetool Contor Regio die statistischen Daten rund um das Thema analysiert. Insgesamt 67 Indikatoren sind eingeflossen. Die wichtigsten dabei: Die Umsätze und die Entwicklung im Hotel- und Gastgewerbe, auch die Entwicklung der Einwohnerzahlen und des verfügbaren Einkommens der Menschen in einem Ort. Wichtig bei der Punktevergabe waren zudem Kennzahlen wie die Arbeitslosigkeit und möglichst niedrige Insolvenzraten.
Bei der Bewertung nicht betrachtet haben wir übrigens die Frage, aus welchem Grund die Menschen in den jeweiligen Ort kamen. Also etwa geschäftlich als Messebesucher oder privat als Tagestouristen.
Gewertet wurden Urlaubsorte mit mindestens 1000 Einwohnern aber weniger als 10.000 Einwohnern
In die Wertung aufgenommen haben wir dieses Mal – anders als bei unserem ersten großen Tourismus-Ranking im Jahr 2020 - lediglich kleinere Gemeinden mit mindestens 1000 Einwohnern, aber weniger als 10.000 Einwohnern. Denn sie sind als Tourismusorte häufig nahezu ausschließlich auf dieses Thema fokussiert, während größere Städte neben ihrer Tourismus-Funktion noch weitere Funktionen, etwa als Mittelzentrum, haben. Unterm Strich ergab sich auf diese Weise eine Liste von insgesamt 5370 Städten und Gemeinden. Für jede einzelne Gemeinde haben wir gemeinsam mit Contor Regio alle verfügbaren Daten eingespielt, diese einer „Ausreißeranalyse“ unterzogen und bewertet und dann per Punkteverfahren für jeden einzelnen Indikator eine Vergleichszahl erstellt.
Herausgekommen ist ein Ranking, das es so in Deutschland nie zuvor gegeben hat.
Die beliebtesten Urlaubsorte liegen an Ost- und Nordsee noch vor den Bergregionen
Der große Gewinner sind Kommunen im sonst so strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinden an der Ostsee erleben in den vergangenen Jahren einen wahren Boom an Touristen. Platz 1 belebt wenig überraschend das Seebad Binz auf Rügen. Ein Urlaubsort, der sich ganz dem Tourismus verschrien hat. Mit einem vielfältigen Kultur- und Veranstaltungsprogramm, prächtiger Bäderarchitektur, dem Jagdschloss Granitz und dem feinen Sandstrand. Die Binz umgebende Natur tut ihr Übriges, um den Spitzenplatz eindeutig einzunehmen. Nur Göhren, ebenfalls auf Rügen gelegen, kann ihnen noch nahezu das Wasser reichen, auf Platz 2. Direkt dahinter liegt das Seebad Heringsdorf auf der Insel Usedom auf Platz 3 noch vor Dierhagen auf Platz 4, übrigens ebenfalls im Landkreis Vorpommern-Rügen gelegen. Und auch den Namen der Gemeinde auf Platz 5 kennt vermutlich jedes Kind. Die 4000 Einwohner Gemeinde Sankt Peter Ording im niedersächsischen Nordfriesland hat es auf diese Spitzenposition geschafft.
Auch die weiteren Platzierungen lesen sich wie das „Who is Who“ aller Urlaubsfreunde. Zingst, Oberwiesenthal, Prerow, Jüst, Schwangau, Kühlungsborn, Langeoog oder Bad Füssing, um nur einige aus der Top 30 zu nennen. Schaut man sich auf der Landkarte die Regionen an, die bei Touristen besonders boomen, so sind neben Ost- und Nordsee auch die Mittelgebirge und natürlich die Orte mit Bergen besonders stark vertreten. Ein Blick auf die 50 beliebtesten Urlaubsorte Deutschlands zeigt: Rund ein Drittel der Orte befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern, es folgen Gemeinden aus Bayern, die in der Top 50 immerhin 14 Mal vertreten sind. Kurz gesagt: Die Deutschen zieht es auf der Karte nach ganz oben und nach ganz unten. An dritter Stelle der meistbesuchten Kommunen Deutschlands liegen Orte in Schleswig-Holstein noch vor Niedersachsen.