Mehr Druck auf dem Wohnungsmarkt - aber keine steigenden Mietpreise - was die Deutschen über die Ukraine-Flüchtlinge denken
Mehr Druck auf dem Wohnungsmarkt - aber keine steigenden Mietpreise - was die Deutschen über die Ukraine-Flüchtlinge denken
© 123rf

Deutsche sind optimistisch

Umfrage: Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den Wohnungsmarkt

Deutschland soll mehr Wohnungen bauen, die Genehmigungsverfahren beschleunigen und Baugenehmigungen erleichtern. Das sind die Hauptforderungen der Bürger zur aktuellen Situation am Wohnungsmarkt. Eine große Umfrage zeigt, dass die Bürger dem neu geschaffenen Bauministerium in der Sache nur wenig zutrauen. Konkret wollte die Studie herausfinden, welche Auswirkungen die Flüchtlinge aus der Ukraine auf den deutschen Wohnungsmarkt haben. Die Bürger sind bei dem Thema auffallend entspannt.

Trotz neuer Herausforderungen vor allem auf dem Wohnungsmarkt stehen die Deutschen den Ukrainie-Flüchtingen auffallend positiv gegenüber. In einer aktuellen Umfrage sagen 57 Prozent der Deutschen, sie seien einverstanden, wenn die Flüchtlinge aus der Ukraine dauerhaft in Deutschland bleiben. Allerdings gehen ähnlich viele davon aus, dass es die meisten Flüchtlinge nach Ende des Krieges wieder in ihre Heimat zurückzieht. Die positive Stimmung erstaunt auch, weil gleichzeitig 93 Prozent der Deutschen wachsende Probleme auf dem Wohnungsmarkt sehen. 

Am Wohnungsmarkt muss sich einiges ändern 

Die große Mehrheit der Deutschen fordert in der Umfrage unter mehr als 1000 Bürgern, begleitet vom Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner im Auftrag des Investment-Gruppe DLE, dass die Politik mehr Flächen ausweist. 69 Prozent stimmen der Aussage zu, trotz der politischen Diskussion um flächensparendes Bauen. Auffallend ist hier, dass Jüngere Menschen die Forderung häufiger erheben, als Ältere. Auch in Ostdeutschland ist die Forderung weiter verbreitet als in den "alten Bundesländern".

Gefragt nach den geeigneten Maßnahmen, um in Zukunft mehr Wohnraum im angespannten Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen zu können, antworten 83 Prozent schlicht mit "Mehr Wohnungen bauen" gefolgt von "Genehmigungsverfahren beschleunigen" und "Bauanträge erleichtern", immerhin 34 Prozent der Deutschen wollen auch neue Wohngebiete ausweisen und jeder Sechste fordert eine Reduzierung der ökologischen Anforderungen. 

Auffallend ist, dass nur eine Minderheit glaubt, dass das neu geschaffene Bauministerium zur Lösung der Probleme beitragen wird. 63 Prozent sind der Meinung, das Ministerium werde nicht aktiv bei der Unterbringung und Wohnungssuche der Flüchtlinge unterstützen. 

Deutsche fürchten Konkurrenzsituation am Wohnungsmarkt, aber keine steigenden Mieten 

Ähnlich positiv wie die Grundstimmung über die Flüchtlinge aus der Ukraine verhält sich die Stimmung am Wohnungsmarkt insgesamt. Zwar rechnen in der Umfrage 70 Prozent der Bürger damit, dass sich die Konkurrenzsituation am freien Wohnungsmarkt weiter verschärfen wird. Jedoch erwartet nur jeder Vierte Deutsche dadurch eine Mietsteigerung. Lediglich in der Gruppe der Menschen mit sehr geringem Haushaltseinkommen ist dieser Wert mit 45 Prozent auffallend höher. 

Und noch eine Zahl lässt aufhorchen: Die Deutschen glauben nicht, dass die Flüchtlingssituation für die hohe Inflation verantwortlich ist. Vergleichsweise geringe 36 Prozent rechnen durch die Situation mit weiteren Kostensteigerungen. Dazu muss man wissen, dass die Umfrage bis Ende April 2022 durchgeführt wurde, dem Monat also, in dem die Inflation bei satten 7,4 Prozent lag. 

Die komplette Studie stellen wir Ihnen gerne als PDF zum Herunterladen zur Verfügung. Sie ist 15 Seiten lang und ist weniger als einen MB groß.

HIER FINDEN SIE DIE STUDIE IM ORIGINAL