Windkraft - immer wieder beschweren sich Anwohner über Lärm und Schattenwürfe
Windkraft - immer wieder beschweren sich Anwohner über Lärm und Schattenwürfe
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Windkraft: Erstes Bundesland schafft Vermittlungsstelle

Für die einen ist es die Energie der Zukunft - für die anderen eine laute und über mehr als einen Kilometer Schattenwürfe werfende Anlage - eine Vermittlungsstelle soll helfen

Das Land Brandenburg will Konflikte zwischen Erbauern und Gegnern von Windrädern künftig auch mit Mediationsverfahren regeln. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach stellte das Konzept nun vor. Es soll bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) eingerichteten Beratungsstelle angesiedelt sein, die „in Form von Moderation und Mediation versucht, gewisse Sackgassen auflösen soll.“ Die Einrichtung soll bei der Flächenausweisung für Wind- und Solarparks etwa Informationen zur Bürger- und Gemeindebeteiligung vermitteln und bei der Planung eigener kommunaler Projekte helfen, sagte Sebastian Saule, Geschäftsführer der WFBB. „Wir wollen die Kommunen in der Gemengelage zwischen Bürger- und Gemeindeinteressen unterstützen.“

Das passiert konkret bei der Windkraft - Einigungs-Stelle 

Praktisch durchgeführt werden soll die Beratung vom „Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende“ (KNE), das von der Umweltstiftung Michael Otto getragen und vom Bundesumweltministerium finanziert wird. „Eine natur- und anwohnerverträgliche Energiewende ist auf jeden Fall möglich“, sagte der Geschäftsführer des KNE, Michael Krieger. Bei der Bearbeitung von Konflikten gehörten alle Interessengruppen, auch Einzelpersonen mit ihren Interessen, an den Tisch. „Es ist nötig, dann einen neutralen Ansprechpartner an der Seite zu haben.“ Doch die Diskussion um die Windenergie hat in Brandenburg in den letzten Jahren erheblich an Schärfe gewonnen. Ist es also wirklich vorstellbar, dass sich Bürgerinitiativen, die gegen Windräder antreten, auf so ein Moderationsverfahren einlassen? „Ich glaube schon, dass auch solche Gruppen mitmachen, weil sie ansonsten in die Defensive geraten“, sagt Steinbach. „Wenn sie nicht mitmachen, würden sie an Glaubwürdigkeit verlieren, ihre Dialogfähigkeit verlieren und in einer rein dogmatischen Ecke landen.“