Klimaaktive Kommune Wettbewerb
© Adobe Stock

Wettbewerb "Klimaaktive Kommune": Das sind die Gewinner!

5. November 2019
Das Bundesumweltministerium hat zehn Kommunen für ihr Klimaengagement ausgezeichnet. Diese hatten zuvor am Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" teilgenommen.

„Ein wichtiger Schlüssel zum Klimaschutz liegt in den Kommunen. Sie sind unverzichtbare Partner bei der Umsetzung der Energiewende und dem Erreichen der Klimaschutzziele. Deshalb ist das Engagement der Kommunen so wichtig. Unsere ausgezeichneten ‚Klimaaktiven Kommunen‘ sind Vorreiter und Vorbild zugleich. Kommunen, die beim Klimaschutz vorangehen, motivieren ihre Bürgerinnen und Bürger und ortsansässige Unternehmen zu einem klimafreundlichen Verhalten und können auch andere Kommunen mitziehen“, erklärt Schwarzelühr-Sutter, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium zum Auftakt der Auszeichnung.

Der Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" wird vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik gemeinsam mit den drei kommunalen Spitzenverbänden der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund ausgerichtet. 88 Beiträge wurden in den folgenden Kategorien eingereicht:

  • „Ressourcen- und Energieeffizienz“
  • „Klimaanpassung“
  • „Mitmachaktionen“
  • „Kommunale klimafreundliche Beschaffung“.

Die Klimaschutzaktionen der Kommunen reichen von Energieeinspar- und Effizienzmaßnahmen über Motivationskampagnen bis hin zu Netzwerken.

Die Preisverleihung findet am 5. November im Rahmen der 12. Kommunalen Klimakonferenz in Berlin statt.

Das sind die Gewinner des Wettbewerbs "Klimaaktive Kommune 2019"

Für Ihre Vorzeigeprojekte erhalten die Gewinner jeweils 25.000 Euro.

Kategorie 1:

In dieser Kategorie steht die Minderung des Ressourcen- und Energieverbrauchs der Kommunen im Vordergrund. Aber auch Projekte in der Abfall- und Abwasserwirtschaft, in Industrie- und Gewerbegebieten sowie durch Kopplung verschiedener Sektoren werden beachtet.

Stadt Eschweiler (Nordrhein-Westfalen)

Die Stadt Eschweiler hat einen Ansatz zum nachhaltigen Bauen entwickelt und in einer Modellsiedlung erfolgreich umgesetzt. Damit kann der Verbrauch von natürlichen Ressourcen, von Energie sowie der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bei der Erschließung von Baugebieten, der Errichtung und Nutzung der Gebäude sowie deren Rückbau und Entsorgung reduziert werden.

Kreis Plön (Schleswig-Holstein)

Der Kreis Plön hat ein Wärmeplanungskataster erarbeitet. Es soll große Wärmeverbraucher und -quellen systematisch erfassen und darstellen. Damit werden Schwachstellen, aber auch das Potenzial zur klimafreundlichen Wärmeversorgung sichtbar und der Kreis kann so auf die Städte, Ämter und Gemeinden sowie weitere Akteure zugehen und daraus Projekte für eine konkrete Umsetzung anstoßen.

Gemeinde Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog (Schleswig-Holstein)

In den Haushalten der Gemeinde wurden alte Heizkessel zu modernen, hocheffizienten Power-to-Heat-Anlagen umgebaut und mit einem virtuellen Kraftwerk verbunden. Damit macht die Gemeinde vor, wie sonst abgeregelte Windkraft zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Die Technik auf eine ganze Kommune anzuwenden, ist bislang technologisches Neuland.

Kategorie 2: Klimaanpassung in der Kommune

In dieser Kategorie geht es um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor Ort.

Stadt Frankfurt am Main (Hessen)

Mit dem Förderprogramm „Frankfurt frischt auf – 50% Klimabonus“ motiviert und berät die Stadt Gebäudeeigentümer zu Maßnahmen der Klimaanpassung und dazu, diese beim Neubau und im Bestand eigenverantwortlich umzusetzen - und unterstützt dies finanziell.

Landkreis Friesland (Niedersachsen)

Um die Funktionen des Moores zu erhalten, setzt der Landkreis Friesland auf Methoden des Wasserhaushaltsmanagements. Es wurde vor allem die Bevölkerung miteingebunden, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren - und dabei die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes beizubehalten.

Stadt Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg)

Freiburg will zukunftsfähige Wohnquartiere schaffen, die gesunde Lebensbedingungen ermöglichen. Mit Blick auf zunehmende Hitzebelastungen hat die Stadt daher ein Klimaanpassungskonzept entwickelt, das bei allen städtebaulichen Rahmenplanungen und Bauleitplanverfahren Anwendung findet. Es enthält Empfehlungen zu konkreten Anpassungsmaßnahmen.

Kategorie 3: Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen

Hier geht es darum, wie Kommunen ihre Bürger für den Klimaschutz oder Klimaanpassungen motivieren können.

Stadt Oldenburg (Niedersachsen)

Die Stadt Oldenburg nutzt das Geocaching (GPS Schnitzeljagd), um das Thema Klimaschutz in den Freizeit- und Tourismusbereich einzubringen und die Vielfalt der städtischen Klimaschutzprojekte sichtbar zu machen. Mit diesem kreativen und spielerischen Ansatz erreicht sie unterschiedliche Zielgruppen.

Nürnberg (Bayern)

Mit einem Online-Klimaschutzwettbewerb hat Nürnberg die Fastenzeit genutzt, um die Menschen in der Region erfolgreich zu niederschwelligen Klimaschutzaktivitäten im Alltag zu motivieren. Neben 40 verschiedenen Aufgaben gab es auch viele Veransaltungen.

Hannover (Niedersachsen)

Seit 25 Jahren setzt Hannover mit sogenannten „Nutzerprojekten“ auf das Einsparen von Energie in Schulen , Kitas und der Verwaltung. Gemeinsam mit Lehrern und Schülern, Küchenteams, Hausmeistern oder der Verwaltung werden Energieeinsparkonzepte entwickelt, die vor Ort umgesetzt werden. Dadurch konnten bisher schon 73.000 Tonnen CO2 und 18 Millionen Euro Haushaltsmittel eingespart werden.

Sonderpreis: Klimafreundliche kommunale Beschaffung

Es geht hier vor allem um erfolgreich umgesetzte Projekte im Bereich kommunale Beschaffung.

Stadt Ludwigsburg (Baden-Württemberg)

Die Stadt Ludwigsburg setzt auf die Umstellung ihrer Beschaffungspraxis im Sinne der Nachhaltigkeit: Eine ämterübergreifende Initiative endete in einer Dienstanweisung für die gesamte Verwaltung. Basis ist das Cradle-to-Cradle®-Konzept. Außerdem will Ludwigsburg eine übergeordnete Kompetenzstelle für Beschaffungen aufbauen, die auch Schulungen für die Stadtverwaltung anbietet.