Umsetzen, statt lang bürokratisch planen. Die Bürger haben einen schnellen Staat in der Krise erlebt.
Umsetzen, statt lang bürokratisch planen. Die Bürger haben einen schnellen Staat in der Krise erlebt.
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Editorial

Weniger versprechen – mehr umsetzen

Die Corona-Krise hat vieles möglich gemacht. Schnelle Entscheidungen, genau wie kurze bürokratische Wege, doch sollte Politik mehr umsetzen als versprechen, meint Gerd Landsberg.

In Deutschland hat der Bundestagswahlkampf begonnen. Die Parteien werben mit ihrem Programm um die Zustimmung der Wähler. Da wird viel versprochen und angekündigt, was den Realitätstest kaum bestehen kann. Vor der Illusion, der Staat könne alles regeln und habe unbegrenzte Ressourcen, kann man nur warnen. Entscheidend kommt es darauf an, die Gesellschaft zusammenzuhalten, die Menschen mitzunehmen und zu überzeugen. Politiker  sollten weniger reden und planen, dafür aber Projekte praktisch umsetzen.

Ideen umsetzen und nicht zu Tode planen

Die schönste Zukunftsperspektive überzeugt nicht, wenn das Leben vor Ort nicht besser, sondern schlechter wird. Deswegen wird es entscheidend darauf ankommen, die kommunale Daseinsvorsorge nachhaltig zu verbessern. Das geht von gut ausgestatteten Schulen, besserer Kinderbetreuung, einem funktionsfähigen öffentlichen Personennahverkehr auch in abgelegenen Regionen, dem Ausbau der alternativen Energien mit Beteiligung der Kommunen an der Wertschöpfung bis hin zur Erneuerung der oftmals schlechten Infrastruktur.

Das wird nur gelingen, wenn wir weniger versprechen und mehr umsetzen sowie die überbordende Bürokratie, die vieles zu kompliziert, zu langsam, zu teuer und zu umständlich macht, ernsthaft abbauen.