Öffentlicher Dienst
So viel verdienen Auszubildende als Verwaltungsfachangestellte
Zu den Aufgaben von Verwaltungsangestellten kann zum Beispiel gehören, Arbeitsentgelte zu berechnen oder Zahlungsvorgänge zu bearbeiten. Außerdem erledigen sie Personalaufgaben, etwa bei der Einstellung oder dem Ausscheiden von Beschäftigten, unterstützen bei der Erstellung und Ausführung von Haushaltsplänen, wirken bei der Materialbeschaffung und -verwaltung mit und übernehmen Assistenz- und Sekretariatsaufgaben.
Verwaltungsfachangestellte: Wo arbeiten sie?
Verwaltungsangestellte bearbeiten Anträge von Bürgern und bearbeiten sie. Zudem führen sie Akten über die Angelegenheiten, mit denen sie betraut sind, bearbeiten den Postein- und -ausgang, vereinbaren und organisieren Termine, kümmern sich um die Arbeitsorganisation und die Gestaltung bürowirtschaftlicher Abläufe und sind im Allgemeinen für die Planung und Koordinierung des täglichen Bürobetriebs zuständig. Verwaltungsfachangestellte arbeiten in öffentlichen Einrichtungen von der Kommune über das Ministerium bis hin zu Industrie- und Handelskammern und Stiftungen.
Kompetenzen und Ausbildungsschwerpunkte
Kommunikationsfähigkeit, Sorgfalt, Fleiß, Verschwiegenheit, Lernbereitschaft und ein hohes Verantwortungsbewusstsein sind die Stärken, die für künftige Verwaltungsfachangestellte hilfreich sind.
Zu den Ausbildungsschwerpunkten gehören Praxis in verschiedenen Dezernaten der Behörden, etwa Finanz-, Ordnungsverwaltung und Personalwesen. Auch Staats- und Verwaltungsrecht, Öffentliches Dienstrecht, öffentliche Finanzwirtschaft und Allgemeine Verwaltungskunde stehen auf dem Lehrplan, ebenso Wirtschaft/Recht, Deutsch, Mathematik und Politik/Sozialkunde. Die Ausbildung gibt es in fünf Fachbereichen: Bundes-, Landes-, Kommunalverwaltung, Handwerksorganisation und Industrie- und Handelskammern sowie Kirchenverwaltung.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Kandidaten müssen die erweiterte Berufsbildungsreife (ErwBBR, entspricht dem Erweiterten Hauptschulabschluss am Ende der zehnten Klasse), den Mittleren Schulabschluss (Mittlere Reife) oder aber Fachhochschulreife bzw. das Abitur haben, um sich für die dreijährige Ausbildung bewerben zu können. In einigen Fällen ist die Verkürzung auf bis zu 24 Monate möglich.
Doppelqualifikation: Der Weg zum Fachabitur
Einige Behörden bieten zudem eine Ausbildung mit Doppelqualifikation (Fachabitur) an. Hier gibt es allerdings Bedingungen – die Kandidaten müssen gute Noten in Deutsch, Englisch und Mathematik vorweisen, haben unter anderem einen zusätzlichen Berufsschultag pro Woche und zwei voneinander unabhängige Abschlussprüfungen.
Was verdienen werdende Verwaltungsfachangestellte?
Die Vergütung erfolgt nach dem bundesweit geltenden Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes Allgemeiner Teil und besonderer Teil BbiG (TVAöD BbiG). Für den Zeitraum 1. März bis 31. Dezember 2024 beträgt das monatliche Entgelt für Verwaltungsfachangestellte in Ausbildung für das
- 1.Ausbildungsjahr: 1218,26 Euro
- 2.Ausbildungsjahr: 1268,20 Euro und für das
- 3.Ausbildungsjahr: 1314,02 Euro
Die Summen liegen um jeweils 150 Euro über denen der Entgelttabelle, die zwischen 1. April 2022 und 29. Februar 2024 gegolten hat. Manche Stellenanzeigen geben nach wie vor diese ursprüngliche Summe an.
Zusatzleistungen
Zum Monatsverdienst können noch unterschiedliche Zusatzzahlungen hinzukommen. Etwa Jahressonderzahlungen (in der Regel 90 Prozent des November-Entgelts) und vermögenswirksame Leistungen (13,29 Euro monatlich). Auch Weihnachtsgeld und Zulagen (zum Beispiel in Berlin die Hauptstadtzulage) können gezahlt werden. Außerdem kann der Ausbilder das Azubi- oder Deutschlandticket bezuschussen oder Geld für Lernmittel dazugeben (50 Euro brutto pro Ausbildungsjahr). Weiterhin gibt es laut TVAöD eine Abschlussprämie von 400 Euro, wenn die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt wurde.
Verdienst von Verwaltungsangestellten nach der Ausbildung
Nach der Ausbildung werden ausgelernte Verwaltungsangestellte in der Regel in die Entgeltgruppe E5 der Gehaltstabelle TvöD eingestuft (Verdienst bei Neueinstellung E5: 2929 Euro; E9a: 3449 Euro). Die Aufstiegsmöglichkeiten reichen bis zur Entgeltgruppe E9a mit sechs Stufen, die die Berufserfahrungen berücksichtigen (Stufe 1: 3449 Euro, Stufe 6 – nach fünf Jahren in Stufe 5: 4703 Euro). Für einen Aufstieg in höhere Gruppen (ab E9b) ist in der Regel die Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt nötig.
Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt
Die Weiterbildung zum Fachwirt für Verwaltung ist nach der Ausbildung möglich (Verwaltungslehrgang II nach Eignungstest). Sie dauert 1,5 bis drei Jahre und kann auch berufsbegleitend absolviert werden (z.B. als Fernlehrgang oder in Teilzeit).
Die Beamtenlaufbahn für Verwaltungsfachangestellte
Bei einigen Behörden können sich ausgebildete Verwaltungsfachangestellte auch für Beamtenstellen bewerben. Die Verbeamtung ist abhängig von den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes bzw. der Kommune. Auch die Voraussetzungen können sich unterscheiden.
Auch Umsteiger können Verwaltungsfachangestellte werden (per Fortbildung oder Umschulung). Die Umschulung dauert dann nur noch zwei Jahre, allerdings nur, wenn die Bewerber bereits über einen anerkannten Ausbildungsberuf verfügen.