Flugzeug, Schiff, Transporter -  Logistik Symbolbild
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Kommunen

Die Zukunft von Transport und Logistik

Wie sieht die Zukunft der Transport- und Logistikbranche aus? Wir fassen aktuelle Diskussionen und Sachstände aus Unternehmen zusammen, die für Kommunen bei ihrer Planung von besonderer Bedeutung sind.

Fragt man in der Welt der Logistik- und Transportbranche nach, fallen die Worte „Dekarbonisierung“ sowie „Batterie- und wasserstoffbasierte Antriebe“ besonders häufig. Es geht um den Ausbau von Schnellladepunkten und Wasserstofftankstellen Damit eng zusammen hängt das Thema „Digitale Transformation“. Es geht um die Frage, wie nachhaltige Transportlösungen aussehen können.

20  Prozent Anstieg bei CO₂-Emissionen aus Straßen­güterverkehr seit 1995

Denn bisher ist die Bilanz hier nicht gut. Die CO₂-Emissionen aus dem Straßengüterverkehr sind seit 1995 um mehr als 20 Prozent gestiegen, obwohl die Fahrzeuge heute effizienter sind. Grund ist das Mengenwachstum. Die Chancen liegen dabei in der Digitalisierung und dem autonomen Fahren. Digitale Tools und Plattformen sollen helfen, Ressourcen zu schonen. Beispielsweise geht es um die Vermeidung von Leerfahrten und in den Innenstädten um die Überwindung der sogenannten „Letzen Meile“.

Überregulierung befürchtet

Sorge haben die Unternehmen vor allem vor Überregulierungen: Angesichts gestiegener Rohstoffpreise sei die gesamte Wertschöpfungskette betroffen, wenn etwa die Kosten zur CO₂-Reduktion an die Kunden weitergegeben werden müssten. Dabei geht es häufig um banal klingende Dinge wie etwa eine nachhaltige Reifentechnologie. In Branchenkreisen heißt es, dass 90 Prozent des Umweltimpacts von Reifen während der Nutzungsphase entstehen. Das Ziel: Reifen bis 2030 zu 40 Prozent aus recycelbaren Materialen zu produzieren Reifen sind daher beispielsweise auch eines der wichtigen Themen auf der IAA Transportation – der Fachmesse, die im Herbst in Hannover stattfindet.

Hersteller wollen bis zu 90 Prozent auf Elektrofahrzeuge umstellen

Auch das Thema Technologieoffenheit spielt im Vorfeld der Messe eine große Rolle.  Transportlösungen mit bis zu 250 Tonnen Gewicht könnten künftig emissionsfrei angeboten werden. Der Grund: Die großen Hersteller sind sich sicher, dass sie bis zu 90 Prozent der Dieselanwendungen auf Elektrofahrzeuge umstellen können. Zentrale Bedeutung kommt daher dem Ausbau des Megawattcharging zu. Experten sprechen allein hier von 50.000 Stationen, die in Deutschland nötig wären.

Was die Automobilbranche fordert

Der Verband der Automobilindustrie fasst es in Person von Präsidentin Hildegard Müller wie folgt zusammen: "Wir brauchen ein beschleunigtes Tempo beim Ausbau einer flächendeckenden Elektrolade- und Wasserstofftankinfrastruktur, leistungsfähige Strom- und Wasserstoffnetze, ausreichend klimaneutrale Energie, bessere Standortbedingungen, freien und fairen Handel, internationale Partnerschaften und einen stärkeren Fokus auf die Potenziale der Digitalisierung."