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KGSt-DENKANSTÖßE

Transformation – Kommunale Notwendigkeit in der Klimakrise

28. Dezember 2022
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Die Zeit drängt. Klimaschutz und Klimafolgenanpassung dulden keinen Aufschub mehr, das Tun bzw. das Unterlassen von heute legt die Basis für Entwicklungen von morgen.

Dabei kommt es darauf an, die Bewältigung der Herausforderungen nicht als singuläres Projekt zu begreifen, sondern als ganzheitlichen Transformationsprozess auf mehreren Ebenen:

Innerhalb der Verwaltung müssen sämtliche Aktivitäten auf ihre Klimarelevanz überprüft und hin zu nachhaltigem Verhalten umgestellt werden, wie etwa bei Gebäudeerstellung und -betrieb, Beschaffung klimafreundlicher Güter und Dienstleistungen, Umsetzung des Prinzips der Kreislaufwirtschaft, betrieblicher Mobilität etc. Viele Potenziale liegen in der Stadtentwicklung: beispielsweise Verkehrsplanung und -steuerung, Gestaltung von Bebauungsplänen, hitzeresiliente Stadtplanung mit Stadtbegrünung und Frischluftschneisen, Hochwasserschutz, Starkregenvorsorge, Risikovorsorge mit Notfall- und Hitzeaktionsplänen.

Die lokale Gemeinschaft – also Bürgerinnen und Bürger, Gewerbe, Industrie – muss informiert, sensibilisiert, aktiviert und bei ihren jeweiligen Anstrengungen unterstützt werden. Diese Akteure müssen ebenfalls unabdingbar Treibhausgasemissionen vermeiden, um weiteren Temperaturanstieg verhindern zu helfen. Das Bewusstsein für eigene Risiken durch die Folgen des Klimawandels muss vielfach noch geweckt werden, damit jede und jeder erkennen kann, was in Eigenregie vorsorglich zur Vermeidung oder Verhinderung von Schäden in Notfallsituationen unternommen werden kann. Wer um sein individuelles Risiko weiß, kann sich besser schützen.

Klimaschutz und Klimafolgenanpassung machen nicht an Kreis- oder Gemeindegrenzen halt. Oft sind Kommunen, neben gleich gelagerten Interessen, schon allein durch ihre topografische Lage miteinander verbunden, beispielsweise durch Tallagen oder Flussläufe. Vernetztes Handeln schafft Erkenntnisgewinne und bündelt die Kräfte, sei es durch Informations- und Wissensaustausch, aber auch durch konkrete gemeinsame Aktivitäten und Projekte. Darüber hinaus schafft interkommunale Zusammenarbeit in diesem Kontext auch wirtschaftliche Synergien.

Neben den Bestrebungen von Bund und Ländern kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu. Sie können vor Ort Eckpunkte setzen, die wirkungsvolles Handeln in der Klimakrise wesentlich verstärken. Dies können sie umso besser, als sie sich als Netzwerkkommune begreifen und entsprechend handeln. Die notwendige Transformation kann nur gemeinsam gelingen!

Die KGSt hat ein Positions­papier zum Thema Klimaschutz und Klimafolgen­anpassung veröffentlicht, das unter www.kgst.de/doc/20221122A0004 abgerufen werden kann.

Darauf aufbauend erscheint in Kürze der KGSt®-Bericht 2/2023 mit konkreten Handreichungen und Empfehlungen

Elke Grossenbacher  ist Referentin im Programm­bereich Organisations- und Informationsmanagement der KGSt
Elke Grossenbacher ist Referentin im Programm­bereich Organisations- und Informationsmanagement der KGSt
Fotocredits: Elke Grossenbacher, KGSt

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