Tante Emma und ganze Innenstädte sterben wegen der Digitalisierung aus? - das muss nicht sein, sagt eine Studie!

Studie: Wie Innenstädte von der Digitalisierung profitieren können

Deutschlands Einzelhandel und mit ihm die Innenstädte können von der Digitalisierung profitieren. Aber nur, wenn sie einige Punkte beachten. Wie die Digitalisierung gelingen kann - KOMMUNAL zeigt die wichtigsten Punkte im Überblick!

1. Innenstädte und Zielgruppendefinition

Die Experten von CB Insight sagen deutlich, dass sich die Verbraucherbedürfnisse weiter differenzieren werden. Konkret: einerseits werden mehr Kunden konkret höherpreisige Markenprodukte verlangen. Auf der anderen Seite erhöht sich die Gruppe derjenigen, die bewusst auf günstige Preise und Eigenmarken setzen. Spezialisierung macht hier Sinn, so die Forscher. Und in der Tat zeigt sich auch schon heute im deutschen Markt, dass vor allem die Eigenmarken etwa beim Discounter immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch der Anbieter Amazon setzt international immer stärker auf Eigenmarken.

2. Innenstädte und Erreichbarkeit

Die Studie geht davon aus, dass künftig Onlinehandel und klassischer Handel stärker zu einer Einheit werden. Konkret: Der Modehändler in der Innenstadt zeigt in einer Art "Showroom" ein Kleid in allen potentiellen Farben und Formen. Zudem hat er Möglichkeiten zur Anprobe. Das individuelle Kleid in der ausgesuchten Farbe wird dem Kunden dann zugestellt. Größte Herausforderung dabei laut der US-Studie: Die letzte Meile muss verbessert werden. Sprich: Kühlketten müssen eingehalten werden, Waren schnell geliefert werden. Auch hier nennt die Studie als Beispiel Amazon, die jüngst ein Patent für Drohnen angemeldet haben.

3. Mehr moderne Technik in den Innenstädten

Apropos Drohnen: Technik wird auch in den Innenstädten ein immer größeres Thema. Der kassenlose Supermarkt - wieder einmal am Beispiel von Amazon - gilt hier als Vorreiter. Zahlreiche Firmen bieten inzwischen ähnliche Modelle und Software-Lösungen an. Die Techniken arbeiten mist künstlicher Intelligenz, Sensoren und Kameras, wodurch die Einkäufe der Kunden in einer App abgerechnet werden können.
Auch Roboter werden laut der Studie im stationären Handel künftig eine weit größere Rolle einnehmen. Sie können Kunden bei der Orientierung im Geschäft helfen. Ob die Suche nach bestimmten Produkten oder das Aussortieren von "abgelaufener Ware" - die Roboter können zahlreiche Serviceleistungen übernehmen.

4. Daten sammeln - auch im stationären Handel

Die eingesetzten Roboter lassen sich nebenher auch zum Sammeln von Daten einsetzen, schreiben die Forscher. Hier ist aber zu erwähnen, dass das Datenschutzrecht in Europa eben doch deutlich strenger ist. Trotzdem sind die Ideen auch für deutsche Innenstädte interessant: Fillialen können ihr Angebote stärker personalisieren, heißt es im Bericht etwa. Daten aus dem Online-Shop und Daten aus dem stationären Handel lassen sich verbinden - wenn denn der Kunde zustimmt. So können Kunden in der Innenstadt gezielter zu einem Produkt geführt werden. Als Beispiel nennt die Studie hocherwetige Luxus-Taschen: Daten aus dem Online-Shop würden von einem US-Unternehmen bereits so gut ausgewertet, dass das Personal in den Fillialen anschließend sehr viel passgenauer auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen kann.
Nicht zuletzt erwähnt die Studie die spielerischen Aktivitäten, die die Kundenbindung erhöhen können. Genannt wird etwa der Apple-Store oder Niketown, wo Kunden Basketball spielen können. Online und offline verknüpft.
Hinweis: Die Original-Studie lässt sich nur für registrierte Mitglieder des Forschungsinstituts einsehen: Das Institut und Informationen finden Sie aber auf deren Facebook-Seite: 

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