Kiss and Ride-Zone
Problem Elterntaxi gelöst
So manche Eltern würden ihre Kinder morgens am liebsten mit dem Auto bis direkt vor den Eingang der Schule bringen. Was Eltern gerne mit Sicherheit für ihre Kinder begründen, führt oft zu chaotischen Verkehrssituationen rund um Schulen und erhöht sogar das Unfallrisiko für alle anderen. Dass Kinder auf diese Weise die Chance verlieren, zu lernen wie man sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr bewegt, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Elterntaxis: Kiss-and-Ride-Zone als Lösung
Ein kreativer Ansatz, den viele Kommunen nutzen, sind sogenannte „Kiss-and-Ride“-Zonen, wie sie zum Beispiel in Neubiberg erfolgreich eingeführt wurden. Hierbei handelt es sich um speziell markierte Bereiche, in denen Eltern ihre Kinder sicher absetzen können, ohne den Verkehr zu blockieren. Diese Zonen sind in der Regel in geringer Entfernung zur Schule angelegt, sodass die Kinder den restlichen Weg selbstständig zu Fuß gehen können.
Neubiberg macht es vor
Das Projekt im bayerischen Neubiberg zeigt, wie effektiv solche Maßnahmen sein können: Die Schule schuf gezielt einen Abhol- und Bringdienst in Form eines “Kiss-and-Go”-Bereichs, der den Verkehrsfluss entzerrt und die Sicherheit der Kinder erhöht.
In größeren Städten funktionieren solche Kiss and Ride Anlagen zudem vernetzt. Beim Konzept Kiss and Ride wird eine Person als Mitfahrer in einem privaten Auto zu einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs mitgenommen beziehungsweise von dieser abgeholt. Kiss and Ride-Anlagen sind teilweise auch auf kostenpflichtigen Parkplätzen oder in Parkhäusern in unmittelbarer Haltestellennähe zu finden, wo die ersten Parkminuten für kurzzeitige Kiss and Ride-Parker gebührenfrei sind.
Darüber hinaus gibt es weitere kreative Lösungen, die in verschiedenen Städten und Gemeinden zum Einsatz kommen. Einige Kommunen richten Schulweghelfer und Fußgängerampeln ein oder fördern den sogenannten "Laufbus", bei dem sich Gruppen von Kindern zusammenfinden, um gemeinsam und unter Aufsicht zu Fuß zur Schule zu gehen. Diese Maßnahmen stärken nicht nur die Selbstständigkeit der Kinder, sondern tragen auch zu einem reduzierten Verkehrsaufkommen bei.