Mobilität
In Heilbronn entsteht das Parkhaus der Zukunft
Das Stadtquartier Neckarbogen - ehemaliges Zuhause der Bundesgartenschau 2019 - ist schon jetzt eine gute Adresse: Die Architektur ist teilweise preisgekrönt, die Innenstadt fußläufig erreichbar, der Öffentliche Nahverkehr gut angebunden und viele Grün- und Wasserflächen laden zur Erholung ein. Ein neues Highlight des Stadtquartiers soll nun Ende 2023 dazukommen: die fast 3000 Quadratmeter große Quartiersgarage mit E-Mobilityhub.
Parkhaus mit Elektro-Ladestellen
Der Entwurf eines Stuttgarter Architektenbüros sieht großzügige, übersichtliche Parkebenen auf 14 Etagen mit 650 Stellplätzen vor. 195 Stellplätze sollen direkt in der Bauphase mit Elektro-Ladestellen bestückt werden, die übrigen werden mit Vorrüstungen für weitere Ladestellen versehen. Die Wallboxen sollen mit einer maximalen Ladeleistung von 11 Kw je Ladeplatz arbeiten. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wird nicht nur die Versorgung der Ladestationen sicherstellen, sondern auch die Wärmeversorgung im Quartier mit unterstützen. Den Betrieb der E-Anlagen übernehmen die Stadtwerke Heilbronn. Gefördert wird dieser Bereich mit 2 Millionen vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg.
Ehrgeiziges Ziel: Individualverkehr deutlich verringern
"Das dazugehörige Mobilitätskonzept strebt für das Quartier ein Verhältnis von motorisiertem Individualverkehr zu Fußgänger-, Radverkehr und Öffentlichem Nahverkehr von 30 zu 70 an. Die geplante neue Quartiersgarage soll nun einen Großteil des von der Stadtverwaltung ermittelten Stellplatzbedarfs decken und den Anteil an Fahrzeugen im Öffentlichen Raum erheblich reduzieren", heißt es von den Stadtwerken Heilbronn. "Mit dem dazugehörigen Mobilityhub werden Individualverkehr, Kleinstmobilität und Sharing Angebote miteinander vernetzt".
Teil der neuen Infrastruktur: Kleinstmobilität
Damit gemeint sind Sharing-Angebote wie E-Scooter, E-Bikes und E-Lastenfahrräder, die auf der untersten Ebene des Parkhauses für die Überbrückung der sogenannten letzten Meile zur Verfügung stehen werden. Durch die bei der Einfahrt ins Parkhaus sofort ins Auge fallenden Angebote sollen die Benutzer dazu eingeladen werden, die neuen Sharing-Möglichkeiten eifrig zu nutzen. "Ziel ist es", so die Stadtwerke, "die Mobilitätsangebote so unkompliziert und lebensnah wie möglich zu gestalten, umso die Voraussetzungen für ein nachhaltigeres Mobilitätsverhalten zu schaffen."
Vorgesehen sind auch Car-Sharing Angebote, die aktuell mit 16 Stellplätzen geplant werden. Eine entsprechende Bedarfsanalyse wurde bei der Fraunhofer-Gesellschaft in Auftrag gegeben. Neben einer Paketstation sollen zudem Abstellmöglichkeiten für private Fahrräder geschaffen werden. Auch rein äußerlich wird sich die Heilbronner E-Quartiersgarage von den derzeit üblichen Betonklötzen mit Wüstencharme deutlich unterscheiden. Das Parkhaus mit seinen hellen, verschachtelten Außenwänden soll sich nämlich nahtlos in das Erscheinungsbild des Quartiers einfügen.
Wegweisender Baustein
"Die Quartiersgarage mit E-Mobilityhub ist ein wegweisender und wichtiger Baustein des Mobilitätskonzepts für die Stadt Heilbronn, in welchem sich Individualverkehr, Öffentlicher Nahverkehr und Sharing-Angebote gegenseitig ergänzen. Die Stadtwerke spielen hierbei als Infrastrukturpartner eine zentrale Rolle bei der Vernetzung der Angebote" betont Heilbronns Erster Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heilbronn Martin Diepgen. Erik Mai, Geschäftsführer der Stadtwerke, ergänzt: "Mit unserem zukunftsweisenden Konzept einer multifunktionalen Quartiersgarage verbinden wir Parkfläche, E-Ladeinfrastruktur, Kleinstmobilitätsangebote und die Gewinnung von regenerativer Energie miteinander."
