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DIGITAL GESTÜTZTE ÖPNV-PLANUNG

Mit Mobilitätsanalysen zum optimalen Angebot

22. Februar 2023
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Mobilitätsbedürfnisse, Demografie und Siedlungsstrukturen entwickeln sich dynamisch. Wie die ÖPNV-Planung darauf reagieren kann, erläutert Ludger Jürgens vom Team „Innovative Verkehrskonzepte“ bei DB Regio Bus.

Welchen Stellenwert haben Mobilitätsanalysen für die Aufgabenträger im ÖPNV? 

Ludger Jürgens: „Ganz klar eine wachsende Bedeutung. Immer mehr Landkreise und Kommunen nutzen dieses Instrument, um ihr Mobilitätsangebot auf den systematisch ermittelten Mobilitätsbedarf auszurichten. Wir bei DB Regio Bus haben die erste Mobilitätsanalyse schon vor rund zehn Jahren auf den Weg gebracht. Bis heute haben wir insgesamt 32 Mobilitätsanalysen erstellt, zu den meisten auch ein darauf aufbauendes Verkehrskonzept.“

Reichen Fahrgastzählungen zur Weiterentwicklung des Angebots nicht aus? 

Ludger Jürgens: „Fahrgastzählungen zeigen nicht das ganze Bild, weil sie sich auf das bestehende Angebot und nicht auf das Nachfragepotenzial beziehen. Welcher Bedarf abseits der befahrenen Linien besteht, lässt sich so nicht abbilden. Und auch nicht, ob ein neuer Zuschnitt des Liniennetzes den Anforderungen besser entsprechen würde. Liniennetze bleiben häufig über lange Zeiträume mehr oder weniger unverändert, während die Siedlungs- und demographische Entwicklung weitergeht. Das hat nicht nur Folgen für einzelne Verkehre, sondern in Summe auch Auswirkungen auf die Mobilitätsbeziehungen im ganzen Verkehrsraum.“      

Welche Daten fließen in ihre Mobilitätsanalysen ein?

Ludger Jürgens: „Über Fahrgastzählungen und andere von Verkehrsunternehmen vorgenommene Auswertungen hinaus sind das vor allem Mobilfunkdaten, die uns Bewegungsströme zeigen, und Reporting-Daten, die entstehen, wenn Fahrgäste Apps für die Buchung und die Verbindungsinformation nutzen. Wichtig sind für uns auch Haushaltsbefragungen und Workshops mit Stakeholdern, weil sie Aufschluss über die Wünsche der Bevölkerung an das Angebot geben. Die Praxis zeigt, dass das Nachfragepotenzial besonders effizient mit integrierten Verkehren ausgeschöpft werden kann, bei denen Linien- und flexible On-Demand-Verkehre intelligent ineinandergreifen und sich ergänzen.“

Wie oft sollten Mobilitätsanalysen stattfinden?

Ludger Jürgens: „Die Bedürfnisse und bestimmenden Faktoren ändern sich ständig. Deshalb sollten auch Mobilitätsanalysen keine Momentaufnahmen bleiben, sondern als Regelkreis angesehen werden. Das heißt: Aus einer Analyse folgt ein geändertes Angebotskonzept, dessen Erfolg wiederum durch eine Mobilitätsanalyse überprüft wird. Daraus folgen dann weitere Optimierungen. Idealerweise entsteht so ein stetiges Monitoring, aus dem sich Verbesserungs- und Anpassungsprozesse ergeben.“

Ludger Jürgens
Ludger Jürgens

 

Die ersten drei interessierten Kommunen erhalten eine kostenlose Schwachstellenanalyse des öffentlichen Verkehrsangebotes in ihrer Kommune. Darauf kann eine umfassende Mobilitätsanalyse sowie -konzeption aufbauen. Interessierte Kommunen wenden sich bitte an Ludger Jürgens:

ludger.juergens@deutschebahn.com

Weiterführende Informationen

Fotocredits: Ludger Jürgens

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