Zigaretten Bußgelder
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Kommunen erhöhen Bußgelder für Zigarettenkippen

12. September 2019
Immer wieder werden Zigarettenkippen unachtsam weggeworfen. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern schadet auch massiv der Umwelt. Einige Städte in Nordrhein-Westfalen erhöhen deshalb ihre Bußgelder für diese Ordnungswidrigkeit.

Sie liegen auf Spielplätzen, in Parks oder auf Straßen - Zigarettenstummel sind nicht nur für viele Bürger oder die Verwaltung ein Ärgernis. Nein, sie schaden auch der Umwelt. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz verunreinigt eine einzige Kippe circa 40 Liter sauberes Grundwasser! Mit einer einzigen Zigarette landen bis zu sechs Milligramm vom Nervengift Nikotin in der Umwelt. Hinzu kommen noch die Schwermetalle Arsen, Kupfer und Blei. Und: Sobald es anfängt zu regnen, gelangen die Gifte ins Wasser.

Mehrere nordrhein-westfälische Städte greifen jetzt härter durch und erhöhen die Bußgelder für weggeworfene Zigarettenkippen. So will Krefeld, dass die Verursacher bald bis zu 100 Euro zahlen.

In Köln zahlen Raucher, die Ihre Zigaretten wegschnippen, jetzt ebenfalls mehr: Statt 35 Euro verlangt die Stadt jetzt 50 Euro. Das gilt aber nur für Barzahler, die direkt vor Ort zahlen und sich einsichtig zeigen. Wer das nicht tut, kann mit 100 Euro rechnen. Landet die Kippe im Wald oder auf einem Rasen, also dort, wo ein Brand entstehen könnte - werden es gleich mal 150 Euro.

In Düsseldorf liegt das Bußgeld bei zehn Euro, in Aachen bei 30 Euro, in Dortmund und Essen bei 35 Euro und in Bielefeld bei bis zu 40 Euro. Besonders teuer wird es es aber in Lüdenscheid: Hier warten 100 Euro Strafe auf die Kippenschnipser.

Auch in Mönchengladbach wird die Ordnungswidrigkeit mit 100 Euro geahndet. Allerdings bekommen die Verursacher zuerst noch eine "gelbe" Karte, damit die Bürger über die Erhöhung informiert werden. Nach einer Aufklärungsphase von vier Wochen winkt dann allerdings das Bußgeld.

-> Die Höhe für solche Ordnungswidrigkeiten können die Städte selber bestimmen.

Zigarettenkippen adè- reichen hohe Bußgelder zur Abschreckung ab?

Für die Ordnungsämter kommen mit der Erhöhung der Bußgelder für Zigarettenstummel keine neuen Aufgaben hinzu. So erklärt ein Ordnungsamtmitarbeiter: "Wir haben dieses Kippenflitschen, wie wir so sagen, auch vorher schon verfolgt. Wir gucken schon, wer kurz davor ist, seine Zigarette zu beenden. Da werfen wir einen Blick drauf, ob die Zigarette in die richtige Richtung wandert oder auf der Straße landet."

Dennoch wird es nun wahrscheinlich eher nicht zu viel mehr Knöllchen kommen. Ingo Dreweck vom uniformierten Außendienst etwa, erklärte im Deutschlandfunk: "Es ist einfach schwierig, jemanden zu erwischen. Das muss man schon ehrlich sagen. Weil: Wenn wir in Uniform unterwegs sind, werden wir erkannt. Und dann verkneifen sich das die Leute in der Regel, so was zu tun. Und wenn wir`s ahnden wollten, müssten die Dinge ja in unserem direkten Umfeld passieren, damit man sagen kann: Du warst das jetzt auch. Das ist eben schwierig."

Die Umweltinitiative "Die Aufheber" glaubt nicht, dass hohe Bußgelder abschrecken und fordert ein Pfandsystem für Zigarettenpackungen. So sollen Raucher nur dann das Pfand zurückbekommen, wenn sie die Zigarettenstummel auch wieder zurückgeben. "Wir denken an 20 Cent pro Kippe. Und das macht dann so vier Euro pro Schachtel. Ist ja auch kein Kaufpreis, sondern kriegst du ja wieder, wenn du dich eben achtsam verhälst. Und damit glauben wir, dass man bestimmt 90 Prozent des Mülls vom Boden wegbekommt."

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