Kommunalpolitiker genießen hohes Ansehen
Je kleiner die Gemeinde, desto höher ist das Ansehen der jeweiligen Kommunalpolitiker vor Ort. Das ergab eine Umfrage von Forsa für das Magazin KOMMUNAL. Besonders angesehen sind Kommunalpolitiker in Bayern, in Nordrhein-Westfalen schneiden die Ehrenamtlichen besonders schlecht ab. Insgesamt erklärten 40 Prozent der Befragten, die Politiker in ihrer Gemeinde oder Stadt in der sie leben, kümmerten sich in ausreichendem Maße um das, was die Menschen bewegt. 47 Prozent der Bundesbürger sind hingegen der Meinung, die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker vor Ort würden sich zu sehr an den ideologischen Vorstellungen ihrer Partei orientieren.
Je kleiner die Gemeinde, desto höher das Ansehen der Kommunalpolitiker
Auffällig sind die Unterschiede in den unterschiedlichen Ortsgrößen. „In kleinen Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern fühlen sich die Menschen mehrheitlich von ihren Ehrenamtlichen gut vertreten“, fasst KOMMUNAL-Chefredakteur Christian Erhardt das Ergebnis der repräsentativen Forsa-Umfrage zusammen. Hier stimmten 52 Prozent der Befragten der Aussage zu, die Politiker in ihrer Gemeinde kümmerten sich in ausreichendem Maße um das, was die Menschen bewegt. „Hier gibt es nur 35 Prozent Pessimisten“, so Erhardt. Das ändert sich mit der Größe der Kommune
deutlich. In Deutschlands Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ist nur jeder vierte mit der Arbeit seiner Kommunalpolitiker zufrieden (27 Prozent), 60 Prozent hingegen sehen eine zu starke Orientierung an den ideologischen Vorstellungen ihrer jeweiligen Partei.
Kommunalpolitiker in Bayern genießen das größte Vertrauen
Auch regional sind die Unterschiede groß. Besonders hohes Ansehen haben Kommunalpolitiker in Bayern. Hier überwiegt die Zahl der Zufriedenen mit 52 zu 36 Prozent deutlich. Umgekehrt sieht das Bild in NRW aus. Hier loben lediglich 29 Prozent das Engagement der Kommunalpolitiker.
Gebietsreformen sind Gift für die Zufriedenheit mit der Kommunalpolitik
„Hier zeigt sich deutlich, dass die Kommunalpolitik in Strukturen mit kleineren Einheiten, wie in Bayern“ deutlich näher an den Menschen sind, als die großstädtisch orientieren Länder wie NRW. Bundesländer, die Gemeindefusionen oder Kreisgebietsreformen planen, sollten das unbedingt berücksichtigen“, kommentiert Christian Erhardt. Langfristig nehme die Entfremdung der Menschen mit der örtlichen Politik in größeren Verwaltungsstrukturen deutlich zu.