Klimaaktive Kommunen 2021 Preisträger
Klimaaktive Kommunen 2021: Das sind die Preisträger.
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Best Practice

Klimaaktive Kommunen 2021 ausgezeichnet

Kommunen punkten beispielgebend beim Klimaschutz: Für diese tollen Projekte wurden neun Städte, Gemeinden und Landkreise jetzt als klimaaktive Kommunen 2021 ausgezeichnet. Es sind spannende, nachahmenswerte Beispiele!

"Handlungsdruck trifft Tatkraft - Klimaaktive Kommunen auf dem Weg“ - mit diesem Slogan war die Kommunale Klimakonferenz 2021 in Berlin überschrieben.Tatkraft zeigten die neun als Klimaaktive Kommunen 2021 ausgezeichneten Städte und Gemeinden und Landkreise auf vorbildliche Weise. Die Projekte sind vor allem auch für andere Kommunen interessant. Die neun Gewinnerkommunen erhalten jeweils 25.000 Euro Preisgeld, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist.

Damit siegten die neun Klimakommunen:

Das sind die Projekte und die Begründungen der Jury:

In der Kategorie 1 - Ressourcen- und Energieeffizienz - wurden als gleichrangige Gewinner ausgezeichnet: der Markt Peißenberg , die Stadt Singen am Hohentwiel und die Stadt Hennigsdorf:

Eine energieautarke Kläranlage

Die bayerische Marktgemeinde Peißenberg zeigt mit ihrem Projekt „Energieautarke Kläranlage“, welche Energieeinsparpotenziale in Kläranlagen stecken und wie diese genutzt werden können. Durch die kontinuierliche Optimierung des Eigenverbrauchs und innovative Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ist es in Peißenberg gelungen, den Strombedarf der Kläranlage zu über 70 Prozent und den Wärmebedarf zu 100 Prozent aus nachhaltiger, selbst erzeugter Energie zu decken. Die umgesetzten Maßnahmen bewirken eine CO2-Einsparung von über 180 Tonnen pro Jahr.

Mehrwegsystem für die ganze Stadt

Durch die Initiative „Singen geht den Mehrweg!“ leistet Singen am Hohentwiel (Baden-Württemberg) einen Beitrag zum Ressourcenschutz vor Ort. Durch Kooperation, finanzielle Unterstützung und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit ist es der Verwaltung gelungen, gemeinsam mit Gastronomie- und Bäckereibetrieben ein einheitliches Mehrwegsystem für To-go-Verpackungen für die ganze Stadt aufzubauen. So können Bürger an zahlreichen Stellen der Stadt Getränke und Speisen für unterwegs in nachhaltigen Mehrwegbehältnissen erhalten und diese einlösen.

Intelligente Wärmedrehscheibe

Mit der „Wärmedrehscheibe“ ist die Stadt Hennigsdorf (Brandenburg) auf einem vorbildlichen Weg zur Wärmewende im urbanen Raum. Die Stadt hat ein intelligentes Netz geschaffen, das Energie von verschiedenen nachhaltigen Quellen bezieht, Lastspitzen über Zwischenspeicher puffern und speichern kann und unterschiedliche Verbraucher beliefert. Seit 2020 werden die Bürgerinnen und Bürger zuverlässig mit Fernwärme versorgt, die zu größten Teilen aus industrieller Abwärme und erneuerbarer Energie stammt und somit große Mengen an CO2 einspart.

In der Kategorie 2 - Klimafreundliche Mobilität - siegten ranggleich die Stadt Essen, der Landkreis Grafschaft Bentheim und  die Stadt Fürstenfeldbruck:

Siegel Fahrradfreundliche Arbeitgeber

Mit der Beratung und Begleitung lokaler Unternehmen auf dem Weg zum Siegel „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ leistet die Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende im Sinne des Klimas. Möglichkeiten der Integration des Radfahrens in die betriebliche Mobilität werden aufgezeigt, finanziell gefördert und in die Breite getragen. Mit dem Umstieg auf das Fahrrad erhöhen die Arbeitgeber ihre Attraktivität, tragen zur Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur klimafreundlichen Mobilität in der Stadt bei.

Gemeinschaftsprojekt Elektro-Carsharing

Der niedersächsische Landkreis Grafschaft Bentheim zeigt mit seinem „Grafschafter Elektro-Carsharing“, einem kreisweiten Gemeinschaftsprojekt aller sieben kreisangehörigen Kommunen, wie klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum funktioniert. Basis sind ein kundenfreundliches Tarifsystem, ein einfacher Entleihvorgang und praxistaugliche Reichweiten. Geladen wird mit 100 Prozent Ökostrom. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet das Angebot eine weitere Ergänzung der in den letzten Jahren im Landkreis geschaffenen klimafreundlichen „Mobilitätsdrehscheiben“.

Lastenräder für alle

Mit dem Projekt „Lastenräder für alle – Verleih und Förderprogramm“ treibt die Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck in Bayern die klimafreundliche Mobilitätswende vor Ort erfolgreich voran. Mit der Möglichkeit, ein Lastenpedelec mehrere Tage kostenfrei zu testen, wird ein Anreiz zur Anschaffung eines eigenen Fahrrads als Alternative zum Auto geschaffen. Das zusätzlich angebotene Förderprogramm deckt eine große Zahl unterschiedlicher Fahrradtypen ab und spricht so viele unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer an.

In der Kategorie 3 - Klimaaktivitäten zum Mitmachen - setzten sich ranggleich der Landkreis Heidenheim, die Stadt Dortmund und der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit ihren Projekten durch:

Vorbildliche Mitmachaktion

Mit seinem Mitmachprojekt „#Aktion Handabdruck Heidenheim“ zeigt der Landkreis Heidenheim (Baden-Württemberg) gemeinsam mit der Bio-Musterregion Heidenheim plus und dem Forum Ernährung HDH, wie es trotz Pandemie gelingen kann, die Menschen zu einer kreativen Mitmachaktion zu motivieren, um ihr Engagement und ihre Gedanken zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit öffentlich zu teilen. Das niedrigschwellige Angebot, die prägnante Symbolik und die aktive Einbindung lokaler Partner haben zum Erfolg der Aktion beigetragen.

Botschafter für Klimafreundlichkeit

Mit dem Projekt „UmsteiGERN-Kampagne für eine emissionsfreie Innenstadt“ macht die Stadt  Dortmund in NRW klimafreundliche Mobilität erfolgreich zum stadtweiten Thema. Dabei setzt sie auf „Botschafterinnen“ und „Botschafter“, die mit ihren Erfahrungen auf der Kampagnenwebsite, Social-Media-Kanälen, Plakaten, Postkarten etc. andere dazu anregen, ebenfalls klimafreundlich unterwegs zu sein. Die Kampagne bildet außerdem die öffentlichkeitswirksame Klammer für zahlreiche städtische Aktivitäten auf dem Weg zu einer emissionsfreien Innenstadt.

Baumpflanzaktion mit Kindern und Jugendlichen

Der hessische Landkreis Marburg-Biedenkopf verknüpft mit dem Projekt „Baumpflanzaktionen ‚Keine Pflanzung ohne Bildung‘“ die Themen Klimaschutz und Umweltbildung. Neben dem Wissen, welchen wichtigen Beitrag Bäume zur Treibhausgasreduzierung und damit zum Klimaschutz leisten, lernen die Kinder und Jugendlichen, wie Bäume gepflanzt und aufgezogen werden. Hervorzuheben ist auch die gelungene Einbindung von Kooperationspartnern.

Alle Informationen über die Gewinner und die Projekte finden Sie hier zum Downloaden.

Der Wettbewerb wird seit 2009 jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobt und  richtet sich an Städte, Landkreise und Gemeinden. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund Die Jury besteht aus  Vertretern des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes und der kommunalen Spitzenverbände.

In der Kategorie Sonderpreis „Klimaschutz durch Digitalisierung“ hat die Jury keinen Preisträger bei ihrer Sitzung ermittelt. Insgesamt wurden nach Angaben der  Organisatoren 81 Bewerbungen eingereicht.