Die KfW-Förderung fürs Bauen wird auf neue Füsse gestellt - die Eckpunkte der künftigen Förderung stehen jetzt fest - sie könnten das Bauen aber noch teurer machen!
Die KfW-Förderung fürs Bauen wird auf neue Füsse gestellt - die Eckpunkte der künftigen Förderung stehen jetzt fest - sie könnten das Bauen aber noch teurer machen!
© 123rf

Klimaschutz

KfW-Förderung fürs Bauen: Das sind die Eckpunkte der Reform

Nach dem plötzlichen Ende der KfW-Förderung fürs Bauen durch das Wirtschaftsministerium hat die Bundesregierung inzwischen eine komplette Kehrtwende hingelegt. Nicht nur einigte man sich auf einen Deal, wonach alle Anträge, die bis zum 24. Januar eingegangen sind, doch noch beschieden und finanziert werden sollen. Auch gibt es inzwischen Überlegungen, die Förderung langfristig weiter zu führen. Die Eckpunkte der Neuregelung liegen inzwischen auf dem Tisch.

Die KfW-Förderung fürs Bauen wird fortgesetzt. So viel steht inzwischen fest. Und zwar noch in diesem Jahr. Nur die Ausgestaltung soll etwas anders laufen als bisher. Die Eckpunkte der Förderkulisse sehen noch in diesem Jahr eine Wiederauflage des EH40-Neubau-Förerprogramms vor. Allerdings soll die Fördersumme deutlich sinken, konkret ist in den Eckpunkten die Rede davon, dass die Fördersätze auf die Hälfte abgesenkt werden und es zudem einen Kostendeckel geben soll. Dieser wird voraussichtlich bei einer Milliarde Euro liegen. Zum Vergleich: Allein die Zusage, doch noch alle bisherigen Anträge (bis zum 24. Januar) zu bescheiden, dürfte Kosten von fünf Milliarden Euro verursachen. Die Einzelheiten wie die Antragsberechtigung und das Vergabeverfahren arbeiten die Ministerien und die KfW nach eigenen Angaben bereits aus. Hier könnte es also schnell gehen.

Nicht mehr gefördert würden demnach Häuser nach dem EH-55 Standard. Das war ohnehin einer der größten Kritikpunkte an dem bisherigen Programm. Denn EH-55 gilt längst als Standard bei Neubauten und ist unter Umweltgesichtspunkten deutlich weniger ambitioniert, als der EH-40 Standard. 

Was die Änderung der KfW-Förderung für die Bautätigkeit bedeutet 

Insgesamt steht in diesem Jahr somit also erst mal weniger Geld für den Bau zur Verfügung. Angesichts der hochgesteckten Ziele beim Wohnungsbau ist also fraglich, wie so in diesem Jahr 400.000 neue Wohnungen entstehen sollen. Genau das war das Ziel der Bundesregierung laut Koalitionsvertrag.

Der strengere Effizienzhaus-40-Standard  für Neubauten könnte dazu führen, dass Bauvorhaben und Wohneinheiten, die ursprünglich in diesem Jahr im EH55-Standard umgesetzt werden sollten, nun auf EH40 umgeplant werden müssen. Hiervon wird auch die kommunale Wohnungswirtschaft betroffen sein. Am Ende steigen dadurch aber die Kosten für das Bauen weiter und somit am Ende auch die Verkaufs- und Mietpreise. 

Im kommenden Jahr wird die KfW-Förderung dann komplett neu ausgerichtet 

Die große Reform der KfW-Förderung fürs Bauen würde dann mit dem Jahreswechsel kommen als "Programm Klimafreundliches Bauen". Es soll auf das Bauen mit nachhaltigen Baustoffen, das Fördern nachhaltiger Energieversorgung und die Lebenszyklus-Treibhausgas-Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche ausgerichtet werden. Wichtig für Kommunen ist zudem, dass das Wirtschaftsministerium ab dem kommenden Jahr für den sogenannten "Sozialen Wohnungsbau" ein eigenes Förderprogramm außerhalb der KfW-Förderung auflegen will. 

Damit würde die Regierung aber gleichzeitig ein Ziel umsetzen, das sich wie ein roter Faden durch den Koalitionsvertrag zieht. Bisher war immer kritisiert worden, dass die Förderprogramme - wie hier das KfW-Förderprogramm fürs Bauen und Sanieren - nicht zielgerichtet sind. So war eben das EH-55 längst Standard und es entstanden "Mitnahmeeffekte". Anders gesagt: Auch ohne die Förderung wären vermutlich viele dieser Wohnungen gebaut worden. Mit dem EH-40 will die Regierung nun also eine besonders umweltfreundliche Variante gezielt fördern.