Unser Dorf hat Zukunft Wettbewerb
© Fotolia: Roman Stetsyk

Wettbewerb: "Unser Dorf hat Zukunft"

22. Mai 2019
Wie kann man die Menschen auf dem Land motivieren, die Zukunft ihrer Dörfer aktiv mitzubestimmen? Wie ermuntert man sie dazu, sich für die soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und bauliche Entwicklung ihres Ortes zu engagieren?

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft versucht es mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Dieser ist seit Jahren Tradition und findet mittlerweile schon zum 26. Mal statt. Alle drei Jahre soll damit bürgerliches Engagement geehrt werden. Er soll Ideen und Projekte aus den teilnehmenden Dörfern bekannt machen, sodass sie zu Vorbildern für andere Regionen werden.

Dieses Mal nehmen an dem Wettbewerb 30 Dörfer aus 13 Bundesländern teil.

"Unser Dorf hat Zukunft" - Nach welchen Kriterien wird hier geurteilt?

Über die Gewinner entscheidet die sachverständige Bewertungskommission vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Dafür fährt die Jury in die teilnehmenden Dörfer, die wiederum drei Stunden lang Zeit haben, um ihre Ideen der Kommission zu präsentieren.

Zwar beurteilt die Kommission die Leistungen der Dörfer - doch dabei schaut sie besonders auf die Ausgangslage vor Ort. Wichtig ist dabei vor allem, wie sich die Dörfer weiterentwickelt haben und vor allem auch welche Möglichkeiten die Bürger haben, um Einfluss auf die Dorfgemeinschaft auszuüben.

Unter dem Motto: "Was haben wir erreicht/ Was wollen wir für die Zukunft / Was ist noch zu tun?" bewertet die Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" vor allem diese Fachbereiche:

  • Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
  • Soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten
  • Baugestaltung und Siedlungsentwicklung
  • Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft

Die Finalisten stehen fest - doch was zeichnet die teilnehmenden Dörfer aus?

Mühl-Rosin, Mecklenburg -Vorpommern:

Das Dorf wird als typisches mecklenburgisches Dorf bezeichnet, das in der Neuzeit angekommen ist. Besonders ist hier vor allem dass ökologische Engagement und Handeln. Denn bereits die Kinder lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet - und wie man das Theoretische in die Praxis umsetzen kann.

Oberesch, Saarland:

Die Dorfgemeinschaft engagiert sich bereits seit vielen Jahren und hat bereits mehrere Projekte realisiert. Dadurch wurde nicht nur die Kultur im Ort gestärkt, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Waldkirchen, Sachsen:

Eine Redaktion bloggt auf einer Plattform sowie Social Media über alle Neuigkeiten aus dem Dorf. Zudem soll hier in Zukunft ein Spiel- und Gemeinschaftsplatz für alle Generationen gebaut werden.

Lückert, Nordrhein-Westfalen:

Hierbei handelt es sich wohl um das kleinste Dorf mit eigenem TV-Kanal. Hier wird Tradition mit Moderne verknüpft: Das dörfliche Brauchtum wird seit Jahren erhalten, gleichzeitig soll der Aufbau eines kostenlosen W-LAN Netzes vorangetrieben werden.

Langenreichenbach, Sachsen:

Hier gibt es viele Vereine, in denen statistisch gesehen, jeder zweite Einwohner aktiv ist - und davon entfallen ein Drittel auf Kinder und Jugendliche. Bei der Kinderfeuerwehr kann man sogar schon ab drei Jahren anfangen. Zudem punktet das Dorf mit Anlagen zur Gewinnung von regenerativer Energie.

Himmighausen, Nordrhein-Westfalen:

Zu einer Feier haben die Bürger eine 1000 Meter lange Baumreihe innerhalb von drei Minuten und 13 Sekunden gepflanzt - und damit bewiesen, dass Dorfgemeinschaft funktioniert.

Und für alle Dörfer, die an diesem Wettbewerb nicht teilgenommen haben, aber schöne Ideen haben: Der nächste Wettbewerb findet wieder im Jahr 2022 statt!