Der Wettstreit um die höchste Wahlbeteiligung läuft
Der Wettstreit um die höchste Wahlbeteiligung läuft
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Wahlbeteiligung: Challenge der Städte ausgerufen

Die bekannteste Wahlwette läuft aktuell zwischen Köln und Frankfurt/Main. Beide Oberbürgermeister liefern sich auch verbal eine Schlacht, um möglichst viele Bürger an die Urne zu bekommen. #Kölnchallenge gegen #frankfurtchallenge - und auch andere Städte wetteifern schon. Mitmachen kann jede Kommune mit einem modernen Online-Tool.

Münster, Hildesheim, Köln, Frankfurt - im Wettstreit um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung am Sonntag machen viele Städte gerne mit. Da wird mit Lokalpatriotismus versucht, Menschen für die Kommunalwahlen und die Europawahlen zu begeistern. Etwa Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, wenn sie sagt: "Köln hat mehr europäische Partnerstädte als Frankfurt, unser Dom ist höher als die Paulskirche und daher werden wir auch bei der Wahlbeteiligung die Nase vorn haben". Was natürlich der Oberbürgermeister von Frankfurt nicht auf sich sitzen lässt und kontert: "Wir haben Paulskirche und Demokratie erfunden". Na, wenn es denn wirkt. Auch Münster und Hildesheim gehen bei der Wahlwette mit. Und natürlich sind alle weiteren Städte willkommen. Schließlich eint alle Kommunen, dass sie möglichst viele Bürger an die Urnen rufen wollen.

Der Wählerzähler zählt die Wahlbeteiligung in allen Kommunen 

Die Nebenan Stiftung hat sich ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, dazu beizutragen, dass am Sonntag möglichst viele Menschen an die Urnen gehen. Ihr Gedanke: Viele Menschen interessieren sich zwar nicht für Europa, aber für ihren Ort - und sie vergleichen sich gerne mit anderen. 

Damit das messbar wird, gibt es auf der Homepage der Nebenan Stiftung einen Wählerzähler. Über einen einfachen Suchschlitz kann der Nutzer seine Postleitzahl oder seinen Ort eingeben und bekommt sofort ein Ergebnis. Zunächst einmal das Ergebnis der Europawahlen von vor 5 Jahren - also die damalige Wahlbeteiligung in der entsprechenden Kommune. Registriert sind alle 402 Wahlkreise in Deutschland. Mit dem Ergebnis spuckt der Zähler dann auch gleich den Rang aus, auf dem der jeweilige Wahlkreis bundesweit abgeschnitten hat. Beispiel: Wer eine Postleitzahl in Oberhavel, Brandenburg eingibt, bekommt als Ergebnis sofort zu sehen, dass der Wahlkreis "nur" auf Platz 205 von 402 mit einer Wahlbeteiligung von 47,2 Prozent lag. Dazu die Information, dass die Wahlbeteiligung somit in dem Bezirk um 0,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt lag. Natürlich nicht, um zu zeigen, wie die Besten abgeschnitten haben. Der Wahlkreis Südwestpfalz schnitt nämlich mit 66,9 Prozent bei der letzten Europawahl vor St. Wendel am Besten ab. Cochem-Zell lag mit 63,3 Prozent an dritter Stelle. 

Und ganz unten? Der Wahlkreis Regen mit einer traurigen Wahlbeteiligung von nur 26,4 Prozent wird als Schlusslicht aufgeführt. Knapp davor auf Platz 401 Fryung-Grafenau mit 26,5 Prozent und Deggendorf mit 30,2 Prozent auf Platz 400.

Ab dem 27. Mai gibt es neue Ergebnisse zur Wahlbeteiligung 

Noch zeigt also der Wählerzähler alte Zahlen an. Pünktlich am kommenden Montag soll er dann aber umspringen. Dann gibt es die aktuelle Wahlbeteiligung in allen 402 Wahlkreisen von der Europawahl 2019 zu sehen. HIER GEHTS ZUM WÄHLERZÄHLER!

Und was empfiehlt das System bis dahin? NATÜRLICH: Motivieren, Motivieren, Motivieren! Wörtlich heißt es: "Sprich mit deinen Nachbarn und Freunden über die Wahl und zeige, wie wichtig es ist, dass wir alle daran teilnehmen. Ermutige deine Freunde, Familie und Nachbarn mitzukommen, oder verabredet euch, um gemeinsam zum Wahllokal zu gehen."

Am Montag wissen wir mehr! Allen Kandidaten - vor allem für die zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen und Bürgermeisterwahlen wünschen wir viel Erfolg!