Atemschutzmasken sind aktuell Mangelware
Atemschutzmasken sind aktuell Mangelware

Lieferengpässe

Maskenpflicht: Woher sollen die ganzen Masken kommen?

Immer mehr Kommunen führen die Maskenpflicht ein. Ab diesem Montag gilt sie überall im Bundesland Sachsen - zumindest beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn. Auch mehrere Kommunen haben bereits per Allgemeinverfügung geregelt, dass die Bewohner beim Einkauf eine Maske tragen müssen. In Hanau etwa gilt die Pflicht ab diesem Montag, in Suhl in Baden-Württemberg schon seit vergangenen Freitag.

Die Maskenpflicht scheint doch erfolgreich zu sein. Vor gut zwei Wochen hatte die Stadt Jena sie eingeführt. Seit nunmehr neun Tagen gab es in der Stadt in Thüringen keine einzige gemeldete Neuinfektion mehr. Daher denken nun immer mehr Kommunen über eine Maskenpflicht nach. Denn die Gesundheitsämter der Landkreise und der kreisfreien Städte können selbst darüber entscheiden, ob sie eine Maskenpflicht einführen oder nicht. Möglich macht es das Infektionsschutzgesetz der Länder. Voraussetzung ist, dass die Städte einen Nachweis bringen können, dass die Maskenpflicht andere Menschen schützen kann.

Doch vor der Pflicht steht in diesen Tagen erst mal die Frage der Beschaffung von Masken. Viele Kommunen haben schon für ihre eigenen Mitarbeiter nicht genügend geeignete Masken. Das ergab eine Analyse der Plattform www.kommunalbeschaffung.de - die Beschaffungsplattform für Kommunen gehört ebenso wie das Magazin KOMMUNAL und diese Webseite zur Zimper Media GmbH. 

Analyse zeigt: Bei den fehlenden Produkten stehen Atemmasken auf Platz 1 

"Wir bekommen fast im Minutentakt Anrufe aus Kommunen, Schulen und von öffentlichen Trägern, die Händeringend auf der Suche nach Atemschutzmasken sind", erklärt Christian Sonnenberg von der Plattform Kommunalbeschaffung.de Die Nachfrage sei enorm, jedoch könne er aktuell Entwarnung geben. "Für Nachschub haben unsere Händler längst gesorgt, die Lieferung ist im Moment noch sichergestellt", so Sonnenberg. 

Unterscheiden müssen Kunden zwischen sogenannten Alltagsmasken - häufig aus Stoff - und medizinischen Masken. Letztere sind in Krankenhäusern besonders wichtig. "Für Schulen und Rathäuser empfehlen wir hingegen sogenannte Einmalmasken", so Sonnenberg. Das sind im Fachjargon "Mund-Nasen--Schutzmasken" , die nach einem Tag des Tragens weggeworfen werden. Das ist die hygienischste Variante, denn gerade Stoffmasken müssten täglich gewaschen werden, was eher unrealistisch ist. 

Die Atemschutzmasken bietet die Plattform Kommunalbeschaffung zu je 50 Stück an
Die Atemschutzmasken bietet die Plattform Kommunalbeschaffung zu je 50 Stück an

Hygiene-Schutzwände sind ein weiterer Renner 

In "normalen" Zeiten verkauft die Plattform Kommunalbeschaffung vor allem Geräte für Spielplätze oder auch Straßenschilder. "Aktuell ist unser zweiter großer Renner die sogenannte "Coronavirus-Schutzwand". Die Safety Wall inklusive einer Durchreiche werde gerade für fast alle öffentlichen Gebäude bestellt. Von der Bücherei bis zur Schule, aber auch für alle Bereiche des Rathauses mit Kundenverkehr. "Viele Kommunen bereiten sich darauf vor, in Kürze wieder stärker für den Kundenverkehr öffnen zu können", so Sonnenberg. Die Schutzwände nutzen zahlreiche Rathäuser, um sich jetzt für die Wiedereröffnung/erweiterte Öffnung zu wappnen. Direkt nach Verhängung des Kontaktverbotes hatten fast alle Kommunen ihren Kundenverkehr eingestellt. 

Die Schutzwände sollen den Publikumsverkehr sicherer machen
Die Schutzwände sollen den Publikumsverkehr sicherer machen

Und auch auf Platz drei der Verkaufsschlager findet sich ein bekanntes Corona-Produkt 

Schaut man sich die Verkaufszahlen an, so folgt auf die Atemschutzwände und die Schutzwände direkt auf Platz drei ein weiteres Produkt, das im Rahmen der Corona-Krise zur Mangelware wurde. Desinfektionsspray. "Es hilft den Kommunen leider nicht, wenn sie im Drogerie-Markt für ihre Mitarbeiter kleinere Flaschen mit Desinfektionsmittel kaufen. Hier werden ganze Spender benötigt, damit auch Besucher sich entsprechend schützen können", so Christian Sonnenberg aus seiner Erfahrung. Diese Produkte waren in der Tat zunächst über Wochen nicht lieferbar. "Inzwischen hat der Handel auch hier reagiert, die Lager sind wieder gefüllt, die Preise für Kommunen dadurch wieder moderat", so Sonnenberg. Die Lieferzeit liege aktuell nur noch bei sieben Tagen. 

Ein Desinfektionsspender

Sämtliche Produkte können Kommunen und öffentliche Träger über die Beschaffungsplattform www.kommunalbeschaffung.de bestellen. 

*Transparenzhinweis: Die Zahlen wurden von der Redaktion von KOMMUNAL rein redaktionell nach unseren journalistischen Standards erhoben. Die Beschaffungsplattform www.kommunalbeschaffung.de gehört zur Zimper Media GmbH, in der auch die Zeitschrift KOMMUNAL und diese Webseite erscheint. Die externen Links im Artikel führen zur Seite der Beschaffungsplattform.