Gaststätten finden oft keinen Nachfolger - aber häufig können sie auch die Investitionen einfach nicht stemmen - das soll sich ändern!
Gaststätten finden oft keinen Nachfolger - aber häufig können sie auch die Investitionen einfach nicht stemmen - das soll sich ändern!
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Aktion gegen Wirtshaussterben

So retten wir unsere Gaststätten

Auf dem Land gibt es häufig nur noch eine Gaststätte im Ort - und die findet immer häufiger keinen Nachfolger. Der Hauptgrund: Die Gaststätten werden immer unrentabler, nötige Investitionen können die Gastwirte nicht stemmen. In Baden-Württemberg soll sich das nun ändern!

Machen die Gaststätten dicht, stirbt ein wichtiger Teil der dörflichen Struktur. Dieses Phänomen ist seit langem bekannt. Es fehlt in den Orten dann ein Treffpunkt, ein Ort zum unkomplizierten Treffen und reden. 

Gab es im Jahr 2001 in Deutschland noch rund 20.000 Gaststätten, sind es aktuell nur noch gut 12.500, zählt der Hotel- und Gaststättenverband. Die Gründe sind natürlich vielfältig - das Internet, die Konkurrenz zu Straßenfesten oder sonstigen Vereinstreffen, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie Anfang der 2000er waren es auch die Kunden, die weniger Geld in der Gaststätte ließen. Vor allem aber finden viele Gaststättenbetreiber keine Nachfolger mehr. Der Hauptgrund dafür: Junge Investoren scheuen die hohen Investitionskosten - denn nicht selten sind die Gaststätten renovierungsbedürftig, müssen heute mehr bieten als "nur" den Holztisch mit Stuhl, Erlebnisgastronomie heißt das Stichwort.

Bayern und Baden-Württemberg investieren Millionen in Gaststätten

In Bayern gibt das Land in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 30 Millionen Euro für ein Förderprogramm aus. Das Geld ist vor allem für Modernisierungen und für die Schaffung von Barrierefreiheit von Gaststätten gedacht. Die Nachfrage nach den Geldern ist enorm. Die erste Förderrunde war schon nach wenigen Stunden ausgeschöpft, einige Regierungsbezirke in Bayern berichteten sogar, dass es nach einer halben Stunde keine weiteren Fördermittel mehr gegeben habe. Alles Geld sei bereits abgerufen. 

Ein ähnliches Programm hat nun die Landesregierung in Baden-Württemberg angekündigt. Dort gab es schon vor 10 Jahren ein ähnliches Programm, vor allem um die Zinsen zu senken. Die 1,5 Millionen Euro Landesmittel hätten damals Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro in Gang gesetzt, heißt es bei der Dehoga. Der zuständige Minister Guido Wolf will daher in Stuttgart nun nach Vorbild von Bayern ein ähnliches Programm aus der Taufe heben. Die genaue Summe nannte er noch nicht, auch ab wann die Fördergelder zu welchen Bedingungen abgerufen werden können, ist noch unklar.