Corona-Virus Maßnahmen und der Zustimmung
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Online-Umfrage

Lokale Corona-Maßnahmen kommen an

Das lokale Management der Corona-Krise hat sich nach Auffassung der Mehrheit der Bürger laut einer Umfrage bewährt. Auch Kanzlerin Angela Merkel lobt die Arbeit der Gesundheitsämter - und verspricht ihnen intensive Unterstützung. Die Umfrageergebnisse zu den Corona-Maßnahmen im Detail.

Die Menschen sind mit der Arbeit der Landkreise und Gemeinden im Umgang mit der Pandemie weit überwiegend zufrieden. Dies hat eine Online-Umfrage des Landkreistages ergeben. Sie wurde vom 1. bis 3. September unter 3266 Personen durchgeführt. 60 Prozent der Befragten sagen, dass es sich bewährt hat, über die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor allem auf lokaler Ebene zu entscheiden,  26 Prozent äußerten sich ablehnend.

Corona-Maßnahmen ortsangemessen gestalten

Bei den 30- bis 39-Jährigen ist die Zustimmung mit 67 Prozent sogar noch höher sowie im Osten etwas stärker ausgeprägt als im Westen. "Die große Zufriedenheit gilt auch für die kommunalen Gesundheitsämter und bestätigt uns in unserer Auffassung, dass es nach wie vor entscheidend auf ein passgenaues, ortsangemessenes Handeln ankommt", kommentierte der Präsident des Landkreistages, Landrat Reinhard Sager die Ergebnisse der Umfrage.

Umfrage Corona insgesamt

Der Landkreistag-Präsident begrüßte, dass die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten diese Strategie in ihren Corona-Beschlüssen festgehalten haben. "Die Pandemiebekämpfung ist in den Händen der Landkreise und Gemeinden gut aufgehoben – dort, wo Eindämmungsmaßnahmen, Kontaktverfolgung und Testungen stattfänden",  betonte Sager. Die Umfrage zeige: „Diese Strategie genießt eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Pandemie kann dezentral gut beherrscht werden." Es habe sich als sinnvoll und richtig herausgestellt, dass die Regeln und Maßnahmen bis auf wenige notwendige bundesweite Leitplanken nicht überall gleich sind, sondern den jeweiligen Gegebenheiten entsprechen müssen.

Umfrageergebnis zu Corona-Maßnahmen

Die Kanzlerin lobte die Arbeit der Gesundheitsämter bei einer Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit Landrätinnen und Landräten und deren Gesundheitsämtern. Daran teilgenommen haben auch die kommunalen Spitzenverbände. "Die Gesundheitsämter haben einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass wir das Infektionsgeschehen bislang in Deutschland doch weitgehend unter Kontrolle halten konnten", betonte Merkel. Für die Gesundheitsämter bedeute die Pandemie  einen "unfassbaren Mehraufwand". Denn sie müssen die Infektionsketten verfolgen und Tests und Quarantäne anordnen.

Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

Der Bund will 4 Milliarden Euro in den Öffentlichen Gesundheitsdienst investieren. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn ist das Ziel des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst "ein vernetztes System moderner Gesundheitsbehörden in ganz Deutschland". Verbesserungsbedarf besteht vor allem im digitalen Bereich. Zudem wird das Personal verstärkt. Bund und Länder wollen 5000 neue Stellen schaffen.

Für den Deutschen Städte- und Gemeindebund war es wichtig, dass mit dem Pakt auch Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ohne Eingriffe in die Tarifautonomie vereinbart wurden und die  Strukturen gestärkt werden. Dazu zählen einfachere und schnellere Kommunikationswege sowie der Aufbau eines „Freiwilligen-Pools“ zur Unterstützung in Krisenfällen, so der DStGB.

Gesundheitsämter berichten über ihre Erfahrungen - Welche Zustimmung erhalten die lokalen Corona-Maßnahmen?

Das Kreisgesundheitsamt Reutlingen in Baden-Württemberg hat übrigens für die Onlinekonferenz zum Öffentlichen Gesundheitsdienst einen Filmbeitrag über die Erfahrungen während der Corona-Pandemie beigesteuert, wie die  Pressestelle des dortigen Landratsamtes mitteilte. Außerdem wurden über einen Ideenwettbewerb auch die Gesundheitsämter Gütersloh, Köln, Frankfurt und Soest ausgewählt, um über die Erfahrungen auf lokaler Ebene zu berichten.

Die Ergebnisse der Umfrage zu den lokalen Corona-Maßnahmen und deren Zustimmung auf einen Blick

  • 60 % der Befragten findet lokale Entscheidungsfreiheiten bei Corona-Maßnahmen positiv
  • Die Zustimmung für lokale Corona-Maßnahmen ist im Osten noch stärker als im Westen
  • Kanzlerin Merkel lobt die Gesundheitsämter
  • 4 Milliarden wird gegen Corona in das Gesundheitssystem investiert