Die Verschwörunkstheorie, über 5 G würde Corona verbreitet, ist "völliger Quatsch", so alle Experten
Die Verschwörunkstheorie, über 5 G würde Corona verbreitet, ist "völliger Quatsch", so alle Experten

Fake-News

Corona: Falschmeldungen über 5 G Masten verbreiten sich weltweit

In Großbritannien hat es mit der Falschmeldung angefangen, inzwischen erstreckt sich die Fake-News über den gesamten Kontinent: Angeblich sollen 5 G Mobilfunkantennen für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich sein. Das ist totaler Quatsch, doch allein auf der Insel brannten schon mehr als 60 Mobilfunkantennen. Jetzt warnen die Behörden auch in Deutschland vor Anschlägen!

Seit dem Ausbruch ranken sich um das Thema Corona immer wieder Falschmeldungen und Verschwörungstheorien. Anfangs war es die Meldung über bestimmte Medikamente, die frei in der Apotheke zugänglich waren und zu Hamsterkäufen führten, später begann die Diskussion, wie und über welche Wege sich das Corona Virus ausbreitet. In diese Kategorie fiel auch eine Meldung, die zunächst in Großbritannien die Runde machte: Demnach soll es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausbruch von Corona und dem Ausbau des Mobilfunkstandards 5 G geben. In Großbritannien wurden daraufhin zahlreiche Masten von meist Unbekannten zerstört - über 60 Antennen bisher. Und die Meldung schwappte in immer mehr Länder über. In den letzten Tagen gab es Anschläge auch etwa in Zypern und in den Niederlanden. Dahinter steckte nachweislich immer die Verschwörungstheorie, die 5 G Masten seien für die Ausbreitung von Corona verantwortlich - folglich könne man das Corona Virus nur durch Zerstörung der Masten in den Griff bekommen. 

Corona und 5 G - die Theorie ist völliger Quatsch, die Behörden warnen nun vor Anschlägen in Kommunen 

Wissenschaftler und andere Experten versuchen immer wieder aufzuklären, dass es definitiv keinen Zusammenhang zwischen dem neuen Mobilfunk und Corona geben kann. Auch Behauptungen, die Technik schwäche das Immunsystem haben Wissenschaftler mehrfach widerlegt. In der Tat kann Strahlung zwar die Zellen erhitzen. Mobilfunkstrahlung reicht aber, so sind sich alle Wissenschaftler einig, nicht um, um Einfluss auf das Immunsystem nehmen zu können. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz gab hier noch einmal Entwarnung. 

Das alles hält Verschwörungstheoretiker aber nicht davon ab, weiter zu Anschlägen in Foren und Blogs aufzurufen. So kam es in Berlin bereits zu einem Brandanschlag auf ein Telekommunikationsnetz, verübt offenbar von Linksextremisten. Von Seiten der Sicherheitsbehörden heißt es, man stelle vermehrt in Internetforen fest, dass Anschläge zumindest angemacht und geplant würde. 

Fachleute schließen nicht aus, dass auch in Deutschland solche Anschläge Erfolg haben könnten. Gegenüber dem Handelsblatt zeigte sich etwa ein Sprecher des Mobilfunkbetreibers Vodafone besorgt: "In Großbritannien kam es zuletzt in einigen Fällen zur Beschädigung der TK-Infrastruktur". Eine Sprecherin der Telekom hingegen beruhigte, bisher gebe es in Deutschland zwar immer mal wieder einzelne Fälle von Vandalismus, aktuell stelle man aber keine Veränderungen, sprich: keine Erhöhung der Vandalismus-Fälle fest. 

In der Tat ist in Deutschland die Skepsis gegenüber der Mobilfunktechnik besonders hoch - in einer Umfrage gaben vor kurzem 45 Prozent aller Befragten an, sie würden sich ob elektromagnetischer Strahlung von Funkmasten Sorgen machen. Laut einer Bitkom-Umfrage wären 43 Prozent der Deutschen bereit, einen Bürgerprotest zu starten, sollte in Ihrer Nähe ein Funkmast errichtet werden.