Deutschlands erfolgreichste Mittelstädte - das sind die Gewinner!
Deutschlands erfolgreichste Mittelstädte - das sind die Gewinner! (Hier ein Bild aus Eschborn, die Platz 1 belegen)
© adobestock

Ranking

Das sind die erfolgreichsten Mittelstädte Deutschlands

Die 21.000 Einwohner Stadt Eschborn im Taunus ist die „erfolgreichste Mittelstadt Deutschlands.“ Diesen Titel darf die Stadt dank der Erstplatzierung im KOMMUNAL-Ranking, ermittelt gemeinsam mit der Contor-Regio, nun führen. Und auch auf den weiteren Plätzen finden sich „Altbekannte“, etwa Ingelheim am Rhein und Neckarsulm.

Mittelstädte - als solche bezeichnen wir in diesem Ranking Orte mit maximal 75.000 Einwohnern, minimal jedoch 20.000 Einwohnern. Das sind in Deutschland rund 600 Städte. Das Besondere: Sie verteilen sich, anders als etwa die Großstädte, die sich vor allem in NRW finden oder die kleinen Dörfer, die es vor allem im Süden der Republik gibt, über die gesamte Republik etwa gleichmässig. Mittelstädte zeigen daher gut, welche Regionen erfolgreich sind und in welchen Regionen es strukturelle Probleme gibt. 

Seit zwei Jahren führen wir gemeinsam mit der Contor-Regio Rankings zu den erfolgreichsten Städten Deutschlands durch. Gemessen werden dort immer diese genannten Mittelstädte. Von der familienfreundlichsten Kommune Deutschlands über die seniorenfreundlichste bis zur finanzstärksten. In dieser Ausgabe schauen wir auf die „erfolgreichsten Städte Deutschlands“. Demografie, Lebensqualität und Wirtschaftskraft sind hier die Stichpunkte.

67 Indikatoren zur Berechnung der erfolgreichsten Mittelstädte 

Insgesamt 67 Indikatoren haben wir herangezogen, etwa die Bevölkerungsentwicklung, der Anteil junger Menschen in der Stadt, der Arbeitslosenanteil, die Zahl der Insolvenzen, das verfügbare Einkommen, das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und die Entwicklung der Einfamilienhäuser. Um den Erfolg der Städte zu messen, haben wir die Indikatoren in Gruppen eingeteilt und gewichtet. Dabei spielte der Überpunkt „Demografie“ einen Anteil von 25 Prozent, „Sozioökonomie und Daten zur Lebensqualität“ wurden zu 47 Prozent gewichtet und der Bereich „Ökonomie und Wirtschaftskraft“ zählte zu 28 Prozent in die Wertung ein. Die Aufteilung lässt sich also mit den Schlagworten „Stärke“, „Entwicklung“ und „Erfolg“ zusammenfassen. Alle Zahlen und Daten stammen von den statistischen Landesämtern beziehungsweise von Bundesämtern. Von den 11.000 deutschen Kommunen haben wir dabei die sogenannten „Mittelstädte“ ausgewählt. Als solche bezeichnet man Kommunen mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und maximal 75.000 Einwohnern. Darunter fallen rund 600 Städte in Deutschland.

Die erfolgreichste Mittelstadt Deutschlands liegt in der Mitte Deutschlands 

Sieger der Auswertung ist die Stadt Eschborn im Taunus mit ihren rund 21.000 Einwohnern. Durch die Nähe zur Stadt Frankfurt hat Eschborn bei zahlreichen Indikatoren Spitzenwerte abgeliefert. Etwa beim Anteil der Jugendlichen unter 20 Jahren. Ihr Anteil liegt in der Stadt bei mehr als 21 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der Arbeitslosenanteil ist mit unter 2 Prozent sehr niedrig, entsprechend ist das verfügbare Einkommen je Einwohner mit fast 29.000 Euro überdurchschnittlich hoch.

Und auch auf dem zweiten Platz gewinnt eine Kommune, die sich als „jung, „finanzstark“ und vor allem als „investitionsfreudig“ beschreiben lässt. Ingelheim am Rhein, eine 24.000 Einwohner-Stadt in Rheinland-Pfalz hat sich das Silber-Podest erobert. Auch hier liegt die Arbeitslosenquote unter zwei Prozent, die Einnahmen aus Steuern sprudeln, die Zahl der Einfamilienhäuser ist hoch und das verfügbare Einkommen je Einwohner liegt mit 26.500 Euro weit über dem Durchschnitt.

Mittelstädte

Auffallend in vielen erfolgreichen Mittelstädten: Die Zahl der jungen Menschen ist hoch 

Platz drei sicherte sich wieder eine Stadt in Baden-Württemberg, nämlich Neckarsulm. Auch hier fällt der hohe Anteil Jugendlicher in der Stadt mit insgesamt knapp 27.000 Einwohnern auf, auch hier sind die Wirtschaftsdaten hervorragend, das verfügbare Einkommen je Einwohner liegt um 25.000 Euro. Auch die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe sind weit überdurchschnittlich. Wenig verwunderlich durch das Audi-Werk vor Ort sowie die Zentrale eines der größten europäischen Handelskonzerne, der Schwarz-Gruppe.

Schaut man auf die weiteren Platzierungen, so wird schnell klar: Der Süden und der Südwesten haben hier die Nase deutlich vorn. Schweinfurt, Ottobrunn, Haar, Bad Homburg, Sindelfingen, um nur die weiteren bestplatzieren zu nennen.

Das sind die Verlierer unter den Mittelstädten: Die ganze Liste mit allen Indikatoren zum Herunterladen! 

Ganz unten auf der Liste hingegen rangieren mit Eisleben und Sangerhausen gleich zwei Städte aus Sachsen-Anhalt, auch viele weitere Städte aus Ostdeutschland liegen auf den Positionen zwischen 500 und 600. Unterbrochen in seltenen Fällen mal von Städten aus dem Ruhrgebiet, wie etwa Oer-Erkenschwick, Kamen, Castrop-Rauxel oder Bergkamen. Die komplette Liste mit allen Städten, allen 67 gewerteten Indikatoren und allen genauen Auswertungen der Städte finden Sie in unserem PDF auf mehr als 180 Seiten ausführlich und mit allen Hintergründen: 

Hier gibt es Auswertungen zu allen untersuchten Städten - sicher auch für Sie eine spannende Liste. Denn gerade die Mittelstädte, die ganz hinten rangieren, weisen interessante, wenn auch traurige Besonderheiten bei den insgesamt 67 Indikatoren auf. Die Methodik, Hintergründe und die gesamte Liste findet sich auch bei unserem Partner dieser Analyse, der Regio-Contor. Hier geht es direkt zum Link: 

Übrigens: Während sich Teil 1 unserer gemeinsamen Studie mit der Contor-Regio nun mit der Komponente "Stärke" und somit der sich heute stark präsentierenden Mittelstädte befasst, geht es im kommenden Monat um die Mittelstädte, die sich in den letzten Jahren erfolgreich und dynamisch entwickelt haben.

Teil 3 faßt beide Komponenten zusammen und ermittelt die Mittelstädte, die einen hohen Grad an Stärke erreicht haben oder in den letzten Jahren eine besondere Entwicklung hingelegt haben oder eine ganz eigene bemerkenswerte Kombination aus Stärke und Entwicklung aufweisen. Kurzum: Wer heute bei Teil 1 nicht so gut abgeschnitten hat, sollte sich vor allem Teil 2 im kommenden Monat genauer ansehen - hier geht es weniger um den Ist-Zustand, als vielmehr um die Dynamik!