Einzelhandel in der Stadt stärken
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Einzelhandel in der Stadt wiederbeleben

28. Mai 2019
Städte versuchen mit verschiedenen Mitteln den Einzelhandel zu stärken. Wir stellen kurz und knapp ein paar Maßnahmen vor.

Der Einzelhandel steckt in einer Krise: Während der Umsatz in den Großstädten gestiegen ist, hinken Kleinstädte oftmals hinterher.

So kommt allein Deutschlands Haupstadt auf fast 4,5 Prozent des gesamtdeutschen Umsatzes. Auf den nächsten Plätzen folgen weitere große Städte. In kleineren Städten hingegen ist nicht nur der Umsatz niedriger, sondern hier gibt es auch ein zentrales Problem: Nämlich Leerstand.

Dies liegt vor allem daran, das viele Menschen alltägliche Dinge im Internet einkaufen, sodass der stationäre Handel das Nachsehen hat. Doch: Die Einzelhändler haben den Trend zu lange verschlafen und nicht auf die veränderte Nachfrage reagiert. Heute versuchen viele von ihnen, ihre Kunden ins Internet zu locken und ihr Sortiment online zu verkaufen. Oftmals ohne Erfolg: "Nicht alle sollten versuchen, Amazon mit eigenen Mitteln schlecht zu kopieren", sagt Jörg Lehnert, der für die BBE Handelsberatung in Köln arbeitet.

Aber was kann den Einzelhandel dann retten?

Viele Experten wissen, dass es wichtig ist, keine Abwärtsspirale in Gang zu setzen: In den Regionen, in denen Leerstand das Stadtbild verunstaltet, folgt bald weiterer. Schließen die ersten Bäcker, Handwerks- oder Bekleidungsgeschäfte, schließen bald auch die anderen. Einige Bürgermeister setzen deshalb darauf, keine weiteren Supermärkte oder Einkaufszentren am Stadtrand zu schaffen, sondern die Stadtmitte zu stärken.

"Wir entwickeln uns von der grünen Wiese wieder zurück in die Innenstadt", erklärt beispielsweise Bad Kötzings Bürgermeister Markus Hofmann. So habe seine Stadt zu lange ermöglicht, dass sich Geschäfte am Stadtrand ansiedeln, während es in der Innenstadt zu Leerständen kam.

Heute versucht die Kommune gegenzusteuern: In der Mittelbayerischen Zeitung wird beschrieben, dass sie dafür auf Veränderungssperren in den Bebauungsplänen für den Stadtrand, sowie auf das Verkaufsverbot von bestimmten Waren gesetzt haben, die verstärkt in der Innenstadt angeboten werden sollen, zum Beispiel Kleidung und Lebensmittel.

Doch was braucht man für solch eine Maßnahme? Laut dem Bürgermeister insbesondere einen langen Atem, weil man mit Klagen rechnen müsse.

Heute setzt Bad Kötzingen vor allem darauf, Geschäfte in Innenstadtnähe zu fördern und gute Parkplatzmöglichkeiten zu bieten - um den Einzelhandel zu stärken und die Frequenz zu erhöhen.

Verschiedene Kommunen, unterschiedliche Konzepte

Andere Kommunen versuchen es mit einer verkehrsberuhigten Zone, damit Menschen in der Innenstadt flanieren, anstatt durch sie durchzuhetzen.

Doch bei der Umsetzung der dringend notwendigen Baumaßnahmen kommt es immer wieder zu Beschwerden auf Händlerseite - denn Baustellen vor der eigenen Haustür drücken natürlich zeitweise den Umsatz. Experten setzen deshalb vor allem auf eine gute Kommunikation und das von Anfang an.

Andere Städte versuchen vielmehr, das Einkaufen zu einem Erlebnis zu machen. Also beispielsweise mehr Kunden durch Feste und Veranstaltungen in die Innenstadt zu ziehen.

Vereinzelt wird auch auf die Digitalisierung gesetzt, um den Einzelhandel zu stärken. Etwa, indem einige Städte eine Influncerin engagieren, die den Handel wiederbeleben sollen. Beispiele hierfür sind Geisenheim oder auch die Stadt Hof.

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