E-Ladestation in Regensburg
Regensburg bietet inzwischen viele E-Ladesäulen im Stadtgebiet.
© Gudrun Mallwitz

Energiewende

Diese Gemeinden punkten bei E-Ladestationen

Die Gemeinde Schwieberdingen im Landkreis Ludwigsburg hat rund 70 öffentliche Ladepunkte für Elektroautos und sticht damit bei den kleineren Kommunen unter 20.000 Einwohnern hervor. Doch nicht überall geht es so schnell voran: Nicht einmal die Hälfte der Städte und Gemeinden in Deutschland verfügt über öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge, wie Zahlen der Bundesnetzagentur belegen.

Schwieberdingen macht das, was andere noch vor sich haben: Die Landgemeinde in Baden-Württemberg hat in den vergangenen Jahren zahlreiche E- Ladepunkte geschaffen. Bürgermeister Nico Lauxmann ist stolz darauf. Und das zu Recht: Denn damit liegt der rund 12.000-Einwohner-Ort beim Ausbau der Ladekapazitäten für Elektrofahrzeuge an der Spitze der Städte und Gemeinden unter 20.000 Einwohnern. Eine Auswertung aus dem BDEW-Ladesäulenregister zeigt, dass das Ladesäulennetz nicht nur in einer Metropole wie Berlin und Großstädten wie München dichter wird, sondern auch in Mittelstädten sowie Kleinstädten und Landgemeinden. Zu ihnen zählen auch das hessische Baunatal, Esslingen, Giegen an der Brenz und und Ilsfeld (Baden-Württemberg).Sehr gut stehen unter anderem auch das sächsische Zwickau und Regensburg in Bayern da. Die Stadt Wolfsburg hat den beim Ausbau der E-Ladekapazitäten besonders intensiv vorangetrieben.

E-Ladestationen nur in der Hälfte der Kommunen

Die Antwort aus dem Bundeswirtschaftsministerium auf eine Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch im Bundestag zeigt aber, dass viele Städte und Gemeinden noch erheblichen Nachholbedarf haben. Die Zahlen sind ernüchternd: Von den rund 10.800 Gemeinden haben 6500 Gemeinden bislang keine einzige öffentliche Ladesäule für Elektroautos. Das ist mehr als die Hälfte. Der Bundesnetzagentur waren zum 1. November knapp  25.400 öffentlich zugängliche Ladeeinrichtungen gemeldet und mehr als 49.200 Ladepunkte. Inzwischen verfügt zumindest jeder der 401 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland über eine E-Ladeeinrichtung, die öffentlich zugänglich ist.

Planungssicherheit notwendig

Es gibt also noch viel zu tun, damit die E-Mobilität vorankommt. Dabei war das Jahr 2021 für die Elektromobilität so erfolgreich wie noch nie: Es waren rund 350.000 Fahrzeuge mit Batterieantrieb zugelassen worden. Die Anschaffung wurde finanziell gefördert. Viele aber zögern,sich ein E-Auto zuzulegen. Vor allem, weil sie befürchten, das Fahrzeug nicht problemlos aufladen zu können.

"Für den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur brauchen die Betreiber weiterhin Planungssicherheit", fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. "Ständig neue Vorgaben für technische, nicht notwendige Nachrüstungen – wie aktuell bei der Ladesäulenverordnung diskutiert – machen den Betrieb der Ladesäule unwirtschaftlich."

Aufschlüsselung nach Bundesländern

Aufgeschlüsselt nach Bundesländern liegen die einwohnerstarken Bundesländer bei der Zahl der Auflademöglichkeiten vorne: Bayern mit 10.147 öffentlichen Ladepunkten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 8969 Ladepunkten und Baden-Württemberg mit 8190 Ladepunkten.

Beispiele Kommunen

  • In Rheinland-Pfalz verfügen 1962 der insgesamt 2302 Gemeinden über keine öffentlich zugängliche Ladeeinrichtung,
  • In Bayern kann laut der Auflistung in 994 der 2056 Städten und Gemeinden das Auto nicht aufgeladen werden.
  • In Schleswig-Holstein sind 859 der 1106 Gemeinden ohne öffentlich zugängliche Ladeeinrichtung.

Die Auflistung aus dem Bundeswirtschaftsministerium als PDF:

Zu berücksichtigen ist bei der Übersicht allerdings, dass die Ladesäulenverordnung keine vollumfängliche Erhebung aller öffentlich zugänglichen Ladepunkte ermöglicht. "Normalladepunkte, mit Inbetriebnahme vor dem 17. März 2016, sowie Ladepunkte mit bis zu 3,7 kW Ladeleistung werden von der Anzeigepflicht der Ladesäulenverordnung nicht erfasst", schreibt das Bundeswirtschaftsministerium.

Der neue Bundesverkehrsminister Volker Wissing kündigte bereits an, das Tempo beim Ausbau der E-Ladesäulen werde sich erhöhen. Dazu zähle vor allem der Ausbau der Schnell-Ladesäulen an Autonbahnen.

Mehr Schnell-Lade-Säulen

Immerhin gehen immer mehr Schnell-Ladeeinrichtungen ans Netz. Der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur gewinnt weiter deutlich an Fahrt. In Hamburg sollen bald die ersten neun öffentlich zugänglichen Hochleistungs-Ladestationen (High-Power-Charger, HPC) in Betrieb gehen. Die Stadt baut nach eigenen Angaben aktuell jährlich durchschnittlich rund 200 neue Ladepunkte auf, um bis 2025 insgesamt über 2.000 Ladepunkte im öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen.

Welche Städte und Gemeinden beim Ausbau punkten!

Die E-Ladesäulen-Karte der Bundesnetzagentur! Das BDEW- Ladesäulenregister finden Sie hier.