© AdobeStock

KGSt-DENKANSTÖßE

DEN UMGANG MIT WISSEN SYSTEMATISCH GESTALTEN

25. Oktober 2023
ANZEIGE

Wissen ist für die Kommunen eine der wichtigsten Ressourcen und nach wie vor Garant für ihre Handlungsfähigkeit und Entscheidungsfindung. Gleichwohl ist festzustellen, dass das Thema „Wissensmanagement“ in den vergangenen Jahren eher zurückhaltend und überwiegend anlassbezogen behandelt wurde. Seltener wird Wissensmanagement ganzheitlich für die gesamte Organisation betrachtet und findet seinen Platz auf den Agenden der Führungskräfte oder sogar in der Vision und Strategie der Organisation.

Dabei erfordern dynamische und sich ständig verändernde Verhältnisse sowie neue Aufgaben im Portfolio der Kommunalverwaltung eine schnellere und effiziente Reaktionsfähigkeit mit flexibleren Kommunikationswegen. Der erforderliche raschere Wissensfluss steht damit im Widerspruch zum klassisch hierarchisch geprägten Aufbau der Verwaltung. Um handlungsfähig zu sein und effiziente Entscheidungen treffen zu können, benötigt die Kommunalverwaltung veränderte Prozesse und Strukturen sowie eine Kultur, die den Informations- und Wissenstransfer sinnvoll unterstützt und bereichsübergreifend problemlos ermöglicht.

Weitere Entwicklungen wie der demografische Wandel in Kombination mit einem ausgeprägten Fachkräftemangel oder die notwendige Schlüsselkompetenzentwicklung in einer digitalisierten Arbeitswelt beeinflussen das Wissen und den Umgang damit in den Kommunalverwaltungen derzeit und auch zukünftig stark. Dies spricht eindeutig für ein strategisches, gesamtorganisationales Wissensmanagement.

Aus gesamtorganisationaler Sicht gilt es,

  • dem aktiven Umgang mit „Wissen“ innerhalb der Verwaltung Bedeutung und Sichtbarkeit zu geben, indem klare Wirkungsziele definiert werden und „Wissen“ einen Platz in der strategischen Ausrichtung der Verwaltung erhält und damit auch von Verwaltungsvorstand und Führungskräften als ihre Aufgabe erkannt wird,
  • Strukturen, Angebote und Methoden zu implementieren, die den Mitarbeitenden Kommunikation und Kollaboration zum Wissensaustausch, zur Wissensnutzung sowie zur Wissensentwicklung ermöglichen und
  • die dafür notwendigen Ressourcen und Prozessbegleiter bereitzustellen.

Wissensmanagement darf dabei „pragmatisch“ und an die vorherrschenden Verhältnisse und Bedürfnisse angepasst sein. Kommunen sollen solche Ziele verfolgen, die für sie Priorität haben und deren Erreichen den größten Mehrwert für die Organisation schafft.

Wissen ist wichtig! Räumen wir dem Wissen als einer unserer wichtigsten Ressourcen also auch den entsprechenden Stellenwert ein!

Weitere Details und Maßnahmen enthält der neue KGSt®-Bericht 11/2023 „Wissensmanagement in Kommunen. Den Umgang mit Wissen systematisch gestalten“. Der Bericht steht den Mitgliedern der KGSt unter https://www.kgst.de/doc/20230606A0006 zum Download zur Verfügung.

Sophia Eich
Sophia Eich ist Referentin im Programmbereich
Organisations- und Informations­management der KGSt.
Fotocredits: Sophia Eich, KGSt

Schlagwörter