Spielgeräteschrank Ahaus im Park
Der Spielgeräteschrank im Schlossgarten von Ahaus lässt sich digital öffnen.
© Ahaus Marketing &Touristik

Smart City

Spielgeräte im Park aus dem Automaten

Im Park unterwegs und Lust auf Boule oder Fußball - aber nichts dabei? Eine Idee aus der Digital-Stadt Ahaus kommt bei den Bewohnern und Gästen gut an: Der digitale Spielgeräteschrank! So funktioniert das ungewöhnliche Angebot.

Automaten mit Süßigkeiten und Getränken kennt jeder, doch dieser Kasten hält ein buntes Angebot parat, das die Fitness steigert: Ob Fußball, Volleyball, Frisbeescheibe, Boule-Set, Boomerang, Beach Ball oder Springseil - der Spielgeräteschrank spukt sie aus. Allerdings mag er keine Münzen, sondern funktioniert ganz und gar digital. "Wer sich in unserem Schlosspark ein Spielgerät ausleihen will, scannt den QR-Code, wählt aus, bezahlt per Handy und die Tür öffnet sich", erläutert Claudia Platte, Geschäftsführerin des Stadtmarketings in Ahaus.

Digitalstadt Ahaus: Spielgeräteschrank bewährt sich

Die westfälische Stadt an der niederländischen Grenze hat mit ihrem digital zu bedienenden Spielgeräteschrank schon viele spielbegeisterte Schlossgartenbesucher glücklich gemacht. "Es ist jetzt seine zweite Sommersaison", sagt Claudia Platte. Die Resonanz sei sehr positiv.

Der grün-graue Schrank mit den Spielgeräten in zehn Fächern ist nicht zu übersehen: Er steht direkt am Weg, der in den Park mit dem Spielplatz, einem Bolzplatz und einer Boule-Bahn führt.

So funktioniert die Spielgeräte-Ausleihe

Wie aber funktioniert er genau?  "Zuerst einmal auswählen, womit man spielen möchte, dann den zugehörigen QR-Code einscannen - und mit dem Handy online bezahlen." Mit ihm soll kein Geld verdient werden, sondern ein Angebot für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Für nur 50 Cent Ausleihgebühr sind Fußball, Frisbeescheibe oder Boule-Set zu haben. Dazu kommt jeweils ein Pfand von 5 Euro. Die Spielgeräte müssen auch nicht nach einer Stunde schon zurückgegeben werden, es reicht, wenn sie am gleichen Tag in den Schrank zurückgelegt werden. "Meistens werden die ausgeliehenen Sachen brav wieder zurückgelegt", berichtet Claudia Platte. "Nur ganz selten nimmt einer sie mit nach Hause."

Aufgestellt hat den digitalen Spielgeräte-Schrank ein ortsansässiges Software-Unternehmen, das Ahaus eigentlich erst zur Digital-Stadt gemacht hat. "Bei uns wird vieles ausprobiert und das nutzen wir als Stadt gerne", sagt die Stadtmarketing-Chefin. Die Firma kümmert sich auf um die Wartung. Täglich werde kontrolliert, ob die Spielgeräte wieder da sind, und alles funktioniert. Sie müssen ja auch gereinigt werden.

Kommunen finden in Ahaus Ideen für Smart City 

Die geballten digitalen Angebote kommen nicht nur bei den Bürgern und Touristen offenbar sehr gut an, auch andere Kommunen interessieren sich dafür. Ideen für eine Smart City sind hier Massenware: So ist auch der Bootsverleih im Schlossgarten längst digitalisiert. Jedes der fünf Boote ist mit einem QR-Code ausgestattet, wer ums Schloss herumrudern will, scannt sich den Code ab, bezahlt online und dann öffnet sich das Schloss automatisch.

Neue Angebote: Digitales Kaufhaus und Vinothek

In der Digital-Stadt Ahaus kommen immer mehr digitale Attraktionen hinzu: Dieses Jahr hat ein digitales Kaufhaus auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Ladenfläche eröffnet, nachdem die bisherigen Betreiber ihr Modegeschäft aus Altersgründen aufgegeben haben. Im  "Aufhaus" können Anbieter Waren anbieten. Der Kunde geht mit dem T-Shirt zum Beispiel aber nicht an die Kasse, sondern scannt einen QR-Code ein und bezahlt digital, ehe er das Geschäft mit der Ware wieder verlässt.

Zuletzt eröffnete ein italienisches Restaurant in einer bis dahin leerstehenden Immobilie. Das "Da Silvano" unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von einem normalen Restaurant: Es hat keine Küche. Über ein digitales Bestellsystem ist es mit den benachbarten Restaurants verbunden. Sie liefern die Speisen, für die Getränke und den Service sorgen die Mitarbeiter im "Da Silvano". 

Stadtquiz Ahaus
Beim Stadtquiz ist lokales Wissen gefragt.

Auch das digitale Stadtquiz, der Wissens-Quiz-Show für Ahauser, das jeden Tag um 20:40 Uhr über einen Link aufs Handy  gespielt wird, kommt der heimischen Wirtschaft zugute: Denn die Gutscheine, die es zu gewinnen gibt, können lokal eingelöst werden.Innerhalb von 10 Minuten müssen 10 Fragen beantwortet werden. Zu gewinnen gibt es Ahauser Stadtgutscheine, die im Einzelhandel, in der Gastronomie und bei anderen Dienstleistern in der Stadt und in den Ortsteilen eingelöst werden können.

Fotocredits: Ahaus Marketing & Touristik