
Energiewende
Kommunales Netzwerk für Ausbau der Erneuerbaren
Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Stadtwerken und Energie- und Klimaschutzagenturen vereinbarten, die Energiewende nicht mehr jeder für sich, sondern gemeinsam voranzutreiben. Das Ziel: vorhandenes Fachwissen und Engagement bündeln, um effizienter, nachhaltiger und ressourcenschonender Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende zu finden. Sie gründeten dafür das "Netzwerk Erneuerbare Energien Mittler Oberrhein" - kurz Neemo.
Erneuerbare Energien gemeinsam ausbauen
"Drahtzieher" der Aktion ist der Ettlinger Oberbürgermeister Johannes Arnold. Sein Credo: Die Energiewende kann nicht in Berlin, sondern nur vor Ort gelingen. Dabei stünden, sagt er, alle Kommunen vor ähnlichen Herausforderungen: Wärmeplanung, Energiespeicherung und die finanzielle Beteiligung der Bürgerschaft am Ausbau der Windkraft. "Schneller, effektiver und zielgerichteter als bisher arbeiten können wir als Kommunen allerdings nur dann, wenn wir die jeweiligen Wissensvorsprünge und Expertisen gemeinsam nutzen", unterstreicht der Ettlinger Oberbürgermeister. Er fügt an: "Die beteiligten Kommunen und Stadtwerke sind alle schon auf einem guten Weg, allerdings in unterschiedlichen Bereichen der Energiewende. Bruchsal zum Beispiel ist Vorreiter in der Geothermie, andere Kommunen haben bisher mehr auf Windkraft gesetzt. Generell gilt: Wir können alle noch voneinander lernen." Erfahrungen mit interkommunaler Zusammenarbeit, sagt er, habe man am Oberrhein ohnehin schon reichlich gemacht - etwa in der Digitalisierung. "Die Ergebnisse waren mehr als nur positiv."
Vier Handlungsfelder sind ausgemacht
Die konzeptionelle Arbeit leistet ab sofort ein Kompetenzteam als "strategische Steuerungsgremium". Wurden anfangs die Teilnehmer, die Themen und die Arbeitsgruppen vereinbart, geht es einige Monate später in den mit Experten und Expertinnen besetzten Arbeitsgruppen um erste inhaltliche Schritte. Zeitläufe müssen vereinbart und konkrete Ziele miteinander abgesprochen werden. Geeinigt hat man sich bereits auf vier Handlungsgelder: Wind, Solar, Tiefengeothermie und die Umsetzung der kommunalen Wärmepläne. Nach einem ersten Erfahrungsaustausch zu bereits realisierten Projekten sollen dann konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Energietransformation am Oberrhein erarbeitet und gemeinsame Großprojekte geplant und umgesetzt werden.
Die Herausforderung: unterschiedliche Interessen überein bringen
Die Herausforderungen, die das Netzwerk zu meistern haben wird, benennt Carlo Schöll, externer Projektmoderator des Netzwerks: "Insbesondere ist das der Aufbau einer qualitativ hochwertigen interkommunalen Zusammenarbeit sowie die Abstimmung gemeinsamer Strategien. Nach der gemeinsam beschlossenen Willensbekundung - das Fundament der Zusammenarbeit - müssen nun unterschiedliche Interessen und Prioritäten überein gebracht werden." Einen gemeinsamen Nenner zu finden, sei, sagt er, vielleicht die größte Herausforderung. Das Orchestrieren und das Koordinieren so vieler Teilnehmer und Interessen in einem interkommunalen Netzwerk benötige aber nicht nur ein Fundament, sondern auch den Willen aller Beteiligten, gemeinsam zu Lösungen zu kommen sowie eine tragfähige Struktur. An all dem wird in den kommenden Monaten zu arbeiten sein. Initiator Johannes Arnold blickt auf jeden Fall voll Hoffnung auf die kommenden Jahre: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in einigen Jahren sagen werden: Durch die Zusammenarbeit haben wir die Energiewende leichter und effizienter gestemmt, als das jeder für sich kämpfend möglich gewesen wäre."
Das sind die NEEMO-Teilnehmer
- Stadt und Stadtwerke Ettlingen
- Stadt und Stadtwerke Rastatt
- Stadt und Stadtwerke Bruchsal
- Stadt Bretten und Stadtwerke Bretten
- Stadtwerke Bühl
- Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe, Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH, Stadtwerke Karlsruhe
- Energieagentur Mittelbaden
- Stadtwerke Pforzheim
- Badische Energie Servicegesellschaft
- Stadtwerke Mühlacker
Mehr Informationen zum Netzwerk für Erneuerbare Energien.